King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
Gruppe: Admin
Beiträge: 65033
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003
20:00 Uhr. Der Eröffnungsfilm... gespannt sass ich also wieder da und wartete ab, was mich zu erwarten wusste *g* Denn eines ist beim FFF klar: Der Eroeffnungsfilm wird mit 100%iger Sicherheit wieder was sein, was nicht "normal" ist. Bisher war jeder Eroeffnungsfilm des FFF ein Film der Art: "Was bitte war denn das? - sowas hab ich ja in der Art noch nie gesehen..."
Was also erwartet mich dieses Jahr mit:
KISS, KISS, BANG, BANG
USA 2005, ca 105 min, englische OV
REGIE: Shane Black
DARSTELLER: Robert Downey Jr., Val Kilmer, Michelle Monaghan, Joel Michaely, Corbin Bernsen, Deanna Dozier
Shane Black, verantwortlich für die Drehbücher von Lethal Weapon, The Last Boy Scout und The long Kiss Goddnight ist zumindest mal ein Name, der für Unterhaltung stehen könnte.
In der offiziellen Beschreibung zu "Kiss, Kiss, Bang, Bang" steht zu lesen:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Shane Black, [...] der den Actionfilm für die 90er Jahre mit unvergleichlichen Dialogen, hingerotzten Gewalttätigkeiten und megasimplen Plots, die man dennoch unmöglich nacherzählen kann, revolutionierte.
Und wenn man das liest, kann ich nur sagen: Herzlich willkommen in "Kiss, Kiss, Bang, Bang"! Denn genau das beschreibt, wie der Film ist. Und, der Film ist auch wirklich kaum nacherzaehlbar - zumindest wuesste ich nicht wie
Aber ich versuchs mal Der Film fängt an... wie Filme, die ich an sich sehr mag: Eine Stimme aus dem "Off" beginnt, die Geschichte zu erzaehlen. Solche Stimmen mag ich persoenlich sehr in Filmen, denn in aller Regel lassen sie sehr subtilen und versteckten Humor erwarten...
Aber, um was gehts nun... aehm ja... formulieren wir es so: Du denkst, das was Du bisher erlebt hast ist das Schlimmste und es kann nicht mehr schlimmer kommen? - Dann hast Du dich getaeuscht!
Harry Lockhart, fantastisch und Oscarverdächtig von Robert Downey Jr. gespielt, wird beim Überfall auf einen Speilzeugladen erwischt und angeschossen, kann der Polizei aber entkommen und landet beim Verstecken vor der Polizei in einem "Film-Casting" - in welchem er ob der Aehnlichkeit zum gerade erlebten ueberzeugend spielt und "gewinnt" - fast schon leider fuer ihn... denn das, was dann an Chaos folgt, ist kaum in Worte zu beschreiben... Denn er wird Zeuge von einem Mord, findet die Leiche wieder in seinem Badezimmer, hat nen schwulen Detektiven am Hals, erschiesst aus versehen jemand, ... und immer, wenn man denkt: Schlimmer gehts nicht... wird man eines besseren belehrt.
"Kiss, Kiss, Bang Bang" erzaehlt diese Geschichte, die sich immer mehr in Chaos erstreckt von dem man eigentlich nicht glauben konnte, dass es noch chaotischer werden koennte *g* In eine an sich relativ normale Krimi-Story steckt Shane Black permanent Szenen, die an sich unglaublich sind und im Film aber gezeigt werden, als seien sie das normalste der Welt und passierten sie taeglich. Das ist aberwitzig und urkomisch und muss man an sich gesehen haben, da man es nicht beschreiben kann, wie eine Komik im Film entstehen kann, wenn:
Spoiler:
* Der Finger abgetrennt wird, weil er im Tuerrahmen war als die Tuer zugeschlagen wurde... und wieder angeneht wird. * Man ueber eine Leiche pinkelt und damit leichte Probleme hat, sie zu beseitigen wegen der DNA-Spuren * Der Finger vom Hund gefressen wird und das mal sarkastisch mit "Ok, wir haben keine Probleme mehr mit den Fingerabdrücken" dokumentiert wird
Doch eben das schafft "Kiss, Kiss, Bang, Bang", ohne dass es laecherlich oder Plump wird. Trotz dieser Ur-Schwarzen Komik ist und bleibt der Film naemlich ein Thriller, der keine Komödie sein will und an sich auch nicht ist. Zumindest nicht, wenn man das Gesehene resümiert. Der Zuschauer aber, ist trotzdem permanent am Lachen. Zumindest, wenn man auf diese Art von Humor steht
Trotzdem war der Film einfach... ja, eben ein Eroeffnungsfilm. Denn sowas in der Art habe ich einfach noch nicht gesehen und weiss immer noch nicht, wie ich das einordnen soll. Auf der einen Seite war er brilliant genial - auf der anderen Seite streckenweise einfach etwas langweilig. Doch die Langeweile wurde immer rechtzeitig durch den naechsten "Schock" unterbrochen.
So verbleibt letztendlich ein doch wirklich richtig guter Film, zu dem man einfach nur sagen kann:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
unvergleichliche Dialoge, hingerotzten Gewalttätigkeiten und megasimplen Plots, die man unmöglich nacherzählen kann
denn das trifft es einfach.
Meine Punktevergabe... öhm... also, schwierig. Robert Downey Jr. agiert so genial in dem Film, er ist 2 Punkte wert. Val Kilmer (den ich an sich ueberhaupt nicht leiden kann) - ist als schwuler Detektiv so ueberzeugen gut: Noch 1 Punkt. Die hingerotzten Gewalttaetigkeiten sind locker 3 Punkte wert, vor allem wegen ihrer nebensaechlichen Darstellung im Film *g*. Die huebschen "Nikolaus-Kostüme" der Maedels: nochmal 1 Punkt. Der geniale Kommentar am Abspann des Endes von Val Kilmer und Robert Downey Jr. ein weiterer Punkt. Und die permanente Steigerung des "noch mehr geht doch gar nicht... noch ein Punkt. Für die ab und an aufkommende "Zaehigkeit" gibts einen Punkt Abzug. Das macht summa summarum: 8/10.
Fazit: "Kiss, Kiss, Bang, Bang" ist sicherlich kein Film fuer jederman. Aber die Genialitaet mit der der Film das Abnormale normal erscheinen laesst, ist einfach nur koestlich und die Situationskomik nahezu unschlagbar Es ist ein typischer Fantasy Filmfest-Eroeffnungsfilm: Ich glaube, sowas hab ich noch nie gesehen...
Offizielle Inhaltsangabe (blos der Übersicht wegen "versteckt")
Spoiler:
Zehn Jahre war er abgetaucht, der vor der Ära Quentin Tarantino definitiv beste (und neben Joe Eszterhas bestbezahlteste) Drehbuchautor Hollywoods. Mit drei Drehbüchern – dem von Richard Donner verniedlichten LETHAL WEAPON, dem von Tony Scott verwässerten THE LAST BOY SCOUT und dem von Renny Harlin versiebten THE LONG KISS GOODNIGHT – war Shane Black, damals gerade Anfang Dreißig, zum Mythos aufgestiegen, der den Actionfilm für die 90er Jahre mit unvergleichlichen Dialogen, hingerotzten Gewalttätigkeiten und megasimplen Plots, die man dennoch unmöglich nacherzählen kann, revolutionierte. Dann der Absturz, die totale Schreibblockade (Blacks Leidensweg lässt sich in diversen US-Publikationen, u. a. Entertainment Weekly und Vanity Fair, nachlesen und bricht jedem Filmfan unweigerlich das Herz).
KISS KISS BANG BANG, im Mai erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt, ist sein Befreiungsschlag, eine Verbeugung vor den Vorbildern (die einzelnen Kapitel tragen die Titel von Chandler-Romanen), ein tief empfundenes Fuck You, seine gnadenlose, bittere und ungeschminkte Abrechnung mit allem, was er hasst (ist gleich Hollywood, sein Vater und sich selbst), und ganz nebenher auch noch der beste, witzigste und unterhaltsamste Actionfilm des Jahres.
Getragen von einem sardonischen Voice Over, das wie ein Meta-DVD-Audiokommentar funktioniert und nicht nur die Handlung, sondern auch noch die dramaturgischen Qualitäten der Erzählung bekrittelt, findet sich hier alles wieder, was man immer schon an Black mochte: die Hochgeschwindigkeitsdialoge, die vertrackten Entwicklungen der an sich einfachen Geschichte, die abschätzig hingeschluderte Brutalität, die immer etwas too much ist, die kaputten Familienbeziehungen. Auf gut deutsch: Black macht hier nichts, aber auch gar nichts falsch. Und seine Schauspieler sind noch besser, allen voran der sensationelle Robert Downey Jr. in Gibson/Willis-Manier als Stehaufmännchen extraordinaire: Joe Hallenbeck hieß die Figur von Bruce Willis in THE LAST BOY SCOUT – und durch hell and back wird auch Downeys Harry Lockhart geschickt, ein Gelegenheitsdieb von der Ostküste, dem plötzlich eine Hollywoodkarriere blüht und der dafür einem Privatdetektiv, dem schwulen “Gay” Perry (Val Kilmer), auf Schritt und Tritt folgen soll...
Diese brillant choreographierte Gag-Parade mit Tiefgang (sowie einigen zutiefst schmerzhaften Intermezzi) will selbst entdeckt werden. Und das wird sie am Eröffnungsfilmabend des Fantasy Filmfest mit Begeisterung. Amen.
-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein!
mirko
Erstellt am Mon, 22 August 2005, 06:12
Unregistered
ich hab Sids kommentare nicht gelesen, um mir möglichst wenig wissen mit in den film zu nehmen. ich lese das programm, suche aus, kaufe karten und vergesse, was ich gelesen hab, denn so können filme richtig überraschen und man wird nicht durch falsche erwartungen enttäuscht.
nun wollte ich eigentlich eigene kritiken schreiben, aber gleich beim ersten muß ich sid zu 90% zustimmen.
schon der vorspann hat mich eigentlich überzeugt, aber nicht vorbereitet, auf das, was kommt. ich will nicht mal versuchen, zu beschreiben, worum es geht. nur soviel: ein kleinkrimineller aus NY und ein schwuchteliger privat detektiv mit einer hübschen high school liebe vom lande auf verbrecherjagd und beim versuch, einen komplott aufzudecken.
kann man bei robert downey von comeback reden? ich hab seine karriere nicht verfolgt, und seit natural born killers, wo er abgedreht, aber doch überzeugend spielte nichts mehr von ihm vernommen, außer den zwischenzeitlichen problemen mit den drogen. er spielt derartig geil, seine stimme aus dem off ist so pointiert und witzig, so ein spiel mit dem publikum hat man bislang noch nicht gesehen, seine rolle ist so sympathisch angelegt und trotz der eigentlich übertrieben unglaublichen dinge, die dem kleinen loser passieren ist die handlung und sein spiel dennoch so überzeugend, daß es eine wahre wonne war. der kriegt schonmal allein 10/10 punkten von mir. val kilmer als taffer, aber schwuchteliger detektiv hat einige der geilsten sätze in dem film... man kommt aus dem lachen eigentlich echt nicht mehr raus. ich hab lange nicht so eine stimmung im nordisch kühlen fff-saal erlebt.applaudiert wird gerne mal, aber selten so frenetisch.
und obwohl das programmheft sich selbst gern bewirbt, stimmt die aussage, die sid schon gequotet hat hier absolut
ich muß erstmal ein paar bier kippen, um schlafen zu können.
Trude
Erstellt am Fri, 04 November 2005, 14:09
Unregistered
Kann leider nichts dazusagen da ich Ihn nicht finde
Gruppe: Members
Beiträge: 5279
Mitgliedsnummer.: 58
Mitglied seit: 09.05.2003
Hmmm, fehlt da nicht was?
Erfrischendes Bad
Willst Du mich....?
Was haben wir denn da?
Wenn ich jetzt frei wäre, dann....
Ist zwar schon ein paar Tage (oder Wochen ) her, dass ich den Film im Kino gesehen hab, aber jetzt endlich komm ich dazu, ne Kritik abzuliefern
Inhalt: Der Inhalt wurde von Sid ja schon ausführlich beschrieben und dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen
Kritik: Ich war zwar auf das "Comeback" von Robert gespannt aber ging erst mal ohne große Erwartungshaltung in den Film rein und wartete ab, was da auf mich zukommen wird. Ja, was soll ich sagen? Der Film fing an, in einer Art Rückblende, welche moderiert wurde. Anfangs dachte ich mir, in was für einen Film ich da hineingeraten bin und hoffte, dass sich das nicht zu sehr ziehen wird. Ich wurde aber sehr sehr schnell eines Besseren belehrt und was es zu sehen und zu hören gab, war einfach nur klasse Robert spielte seine Rolle wirklich hervorragend, aber noch besser fand ich Val Kilmer als schwulen Detektiv. Seine Mimik und Gestik war einfach klasse und es machte richtig Spaß, ihm zuzusehen und ich wartet gespannt drauf, was als nächstes kommen würde. Natürlich waren nicht nur Gestik und Mimik klasse, sondern auch die Dialoge waren sehr humorvoll und nicht nur einfach abgedroschene Phrasen. Der Film strotzte nur so vor Wortwitz und Komik, wie ich es schon lange bei einem Film nicht mehr gesehen hab und die Zeit verging wie im Flug.
Bei Kiss Kiss Bang Bang handelt es sich, meiner Meinung nach, ganz klar um einen "Muss-Film" und von mir gibt es hierfür die Höchstwertung 10/10
-------------------- Greetz Traxx
Thema wird von 0 Benutzer gelesen (0 Gäste und 0 Anonyme Benutzer)
[0.00%]
und weiss immer noch nicht, wie ich das einordnen soll. Auf der einen Seite war er brilliant genial - auf der anderen Seite streckenweise einfach etwas langweilig. Doch die Langeweile wurde immer rechtzeitig durch den naechsten "Schock" unterbrochen.
? 
