Yakuza Kochclub Vorsitzender
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Ab 6. März läuft Roland Emmerichs "10.000 B.C." in den deutschen Kinos. Im Gespräch mit Blickpunkt:Film erzählt er, was ihn an dieser Geschichte reizte und welche Projekte er in Zukunft, eventuell auch wieder in Deutschland, realisieren wird.
Warum servieren Sie Ihrem Publikum nach dem zeitgemäßen Klimakatastrophen-Thriller "The Day After Tomorrow" mit "10.000 B.C." eine prähistorische Lovestory?
Ich fand es faszinierend, Tiere zeigen zu können, die schon lange ausgestorben sind. Das ist ein bisschen wie "Jurassic Park" oder auch wie ein Zoobesuch. Klar ist "10.000 B.C." eine gewagte Mixtur aus Fantasy und Fakten, aber ich hatte nie vor, einen Dokumentarfilm zu machen. Ich saß insgesamt 15 Jahre an diesem Projekt. Aber ich musste einerseits warten, bis die Computeranimation so weit sein würde, um die Vorzeittiere möglichst realistisch darstellen zu können, andererseits schob ich "The Day After Tomorrow" dazwischen, weil ich die Aktualität dieses Stoffs sah und daraus schnellstmöglich einen Film machen wollte.
Das Drehbuch haben Sie gemeinsam mit Harald Kloser verfasst, der sich bisher vor allem mit Filmmusik einen Namen gemacht hatte.
Harald lernte ich vor ungefähr 16 Jahren durch meine Schwester Ute kennen. Wir sind durch die Jahre enge Freunde geworden, und um diese Freundschaft nicht zu gefährden, wagte ich anfangs gar nicht, ihn als Komponisten zu engagieren. Unsere erste Zusammenarbeit war "13th Floor", was gut klappte. Und seit seiner Musik für "The Day After Tomorrow" kann ich mir gar keinen anderen Komponisten mehr vorstellen. Harald kann alles, weshalb ich ihn für meinen nächsten Film zum Produzenten mache. Wir haben gerade ein neues Drehbuch geschrieben und verkauft und fangen mit dem Film an, sobald ich mit der Promotionarbeit für "10.000 B.C." fertig bin.
Was für ein Projekt wird das sein?
Der Film heißt "2012", mehr lässt sich auch noch nicht sagen. Aber man muss nur ins Internet gehen und in den Suchmaschinen die Jahreszahl 2012 eingeben. Dann weiß man, worum es gehen wird, nämlich um das Ende der Welt. 2012 endet der Maya-Kalender, und auch noch andere prophezeien unseren Untergang.
Also ein weiteres Fantasy-Spektakel, mit dem Sie erneut Zukunftsängste schüren wollen?
Die Handlung des Films beginnt 2009, und in diesem Jahr wollen wir "2012" auch in die Kino bringen. Mir gefallen nun mal Katastrophenfilme, weil neben guten Spezialeffekten eine ebenso gute Geschichte benötigt wird. Bei einer Katastrophe kann ein ganz normaler Typ über sich hinauswachsen und zum Helden werden - und das ist eine perfekte Leinwandstory, die sich durch fast all meine Filme zieht, und darum wird es auch in "2012" gehen.
Weltuntergang scheint die letztmögliche Stufe der Zerstörung zu sein. Überlegen Sie, was sich anschließend noch kaputt machen lässt?
Nein! Ich sage immer, dass dahinter auch etwas Philosophisches stecken muss. In "The Day After Tomorrow" geht es nicht nur um einen Sturm, sondern dass wir selbst unseren Lebensraum zerstören. In "10.000 B.C." geht es um Verantwortung, die man mit seinen Entscheidungen übernimmt, und "2012" handelt davon, wen oder was man beim bevorstehenden Weltuntergang retten würde, wenn noch die Chance dazu bestünde.
"10.000 B.C." verschlang 130 Mio. Dollar, dann wird das Budget für "2012" sicherlich bei 200 Mio. Dollar liegen.
Ja, der Film wird ein bisschen teurer werden. Obwohl ich mich noch immer als einen sparsamen Regisseur bezeichnen würde. Heutzutage gibt es Filme wie "Spider-Man 3", die schon die 300-Mio.-Dollar-Grenze überschritten haben. Diejenigen, die das Drehbuch zu "2012" gelesen haben, sagen: "Das ist nicht machbar." Ich sage, ich weiß, wie man es machen könnte, aber dafür brauche ich 200 Mio. Dollar, und das, ohne überhaupt zu wissen, mit welchen Schauspieler der Film besetzt werden soll.
Was ist aus Ihrer Idee geworden, den Science-Fiction-Klassiker "Die phantastische Reise" neu zu verfilmen?
Daraus wird nun doch nichts. Das Projekt ist vor allem wegen des Drehbuchautoren-Streiks in Hollywood gescheitert. Unsere beiden Drehbuchautoren, Cormac und Marianne Wibberley, mussten zu schreiben aufhören. Während des Streiks haben Harald Kloser und ich das Drehbuch zu "2012" geschrieben, und als er vorbei war, konnten wir es verkaufen.
Sie suchen gerade eine Wohnung in Berlin. Heißt das, Sie werden in Zukunft auch mal wieder einen Film in Deutschland entstehen lassen?
Natürlich bleibt Los Angeles mein Hauptdomizil, aber ich denke definitiv darüber nach, wieder in Deutschland zu arbeiten. Weil die Realisierung von Filmen immer größer und teurer wird, schaut man sich in Hollywood nun öfters im Ausland um, wenn es dort Steuervorteile gibt. Deutschland bietet inzwischen ähnliche Anreize, weshalb in Berlin und Babelsberg aufwendige Spektakel wie "Speed Racer" und "Walküre" entstehen konnten. Ich mag Berlin und die Studios in Babelsberg. Sollte ich hier also drehen, dann natürlich nur ein gewaltiges, großes Projekt.
Quelle: Blickpunkt:Film
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aber unbedingt !!
Greaty
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