King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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| | Küss den Frosch (The Princess and the Frog) | | | Land: | USA 2009 | | | | Regie: | John Musker, Ron Clements | | Drehbuch: | Ron Clements, John Musker | | Originalsprecher: (Stimmen Englisch) | Anika Noni Rose (Tiana), Bruno Campos (Prince Naveen), Keith David (Dr. Facilier), Michael-Leon Wooley (Louis), Jennifer Cody (Charlotte), Jim Cummings (Ray), Peter Bartlett (Lawrence), Jenifer Lewis (Mama Odie), Oprah Winfrey (Eudora), Terrence Howard (James), John Goodman ('Big Daddy' La Bouff), Elizabeth M. Dampier (Young Tiana), Breanna Brooks (Young Charlotte), Ritchie Montgomery (Reggie), Don Hall (Darnell) | | Deutsche Sprecher: (Stimmen Deutsch) | Cassandra Steen (Tiana), Roger Cicero (Prince Naveen), Thomas-Nero Wolff (Dr. Facilier, Sprache), Thomas Amper (Dr. Facilier, Gesang), Bill Ramsey (Louis), Farina Brock (Charlotte), Robert Missler (Ray), Pierre Peters-Arnolds (Lawrence), Marianne Rosenberg (Mama Odie), Madeleine Stolze (Eudora), Ole Pfennig (James), Walter von Hauff ('Big Daddy' La Bouff), Sophia Kronenwett | | | | FSK: | 0 | | Laenge: | 98 Min. | | | Genre: | Animation | | | | Kinostart D: | 10.12.2009 | | Premiere: | 25.11.2009 (USA) | | | | Deutsche Webseite | | Offizielle Webseite | | | | Weitere Infos auf: | |
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Froschkönig... ...mal Anders Was hab ich mich gefreut, als ich eines Tages im Kino sass und der Trailer zum neuen Disney-Film "Küss den Frosch" ueber die Leinwand ratterte. Und zwar hab ich mich nicht gefreut, weil es ein Disney-Film ist; sondern weil Disney endlich wieder - nach nahezu durchgehenden Flopps mit ihren Computeranimationen - einen klassischen Zeichentrickfilm auf die Leinwand bringt. Das war fast so, als ob Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.
Und auch der vom Trailer versprochene Inhalt weckte Gefaelligkeit und versprach einen gewissen Ideenreichtum. Denn erzaehlt wird - in groben Zuegen - die Froschkönig-Geschichte. Ihr wisst schon: Ein verwunschener Prinz in Froschgestalt auf der Suche nach dem Kuss einer Prinzessin, um sich wieder in Menschengestalt zu verwandeln. Nur hier haben die Macher eine kleine Nuance in der Geschichte veraendert, wenn die Bediensteten-Tochter Tiana - als Kind den Schwur geleistet im Leben sicherlich niemals einen Frosch zu kuessen - nun eben doch einen als Prinz getarnten Frosch kuesst und sich schwupps selbst in einen Frosch verwandelt.
Ich finde die Grundidee des Filmes einfach klasse und ich musste damals im Kinosessel wirklich lachen, als der Trailer diese kleine Pointe schon zu verraten verstand. Neben den beiden Froeschen, die nun gemeinsam durch die Gegend ziehen um den Bann zu brechen erzaehlt "Küß den Frosch" das vermeindlich Uebliche, was solch eine Geschichte eben erzaehlen muss: Eine von Papa verwoehnte Prinzessin, die von der grossen Liebe traeumt, Geld und Armut, grosse Traeume, deren Erfuellung unerreichbar scheinen und die schon ueblichen Komponenten von Freundschaft und Glaube an sich selbst, so dass am Ende alles gut werden kann. So sind sie nun mal, die Maerchengeschichten und richtig praesentiert mag hier sicherlich auch niemand wirklich etwas gegen einzuwenden haben.
Soviel zum Positiven, welches der Film schon vor meinem Sehen auf mich auszustrahlen verstand. Die fertig gewordene Realitaet sah - zumindest fuer mich - dann leider etwas anders aus. Selbst wenn man davon absieht, dass ich mit eben jenen Disney-Zeichentrickfilmen immer eher weniger anfangen konnte, in denen Menschen die Hauptrolle inne hatten - ich mag den Stil der gezeichneten Personen einfach nach wie vor einfach nicht - verstand es "Küss den Frosch" auch im restlichen Umfeld einfach nicht mich in dem Masse zu begeistern, wie es die guten, alten Disney-Zeichentrickfilme der fruehen Jahre verstanden zu tun.
Ich weiss auch nicht warum wirklich, aber irgendwie fehlte es "Küss den Frosch" nicht nur an dem entsprechendem Charme und suessen Ideen; auch die Praesentation des Ganzen machte auf mich irgendwie einen eher lieblos heruntergespulten Eindruck. Ganz nach dem Motto: Born to make Money, not to Entertain. Auch die Tatsache, dass mir vieles des Gesehenen irgendwie alles bekannt vorkam, lies mein Gefallen nicht gerade steigen. An einem Eck die Schlange des Dschungelbuchs, am anderen Eck ein Krokodil das aus Bernhard und Bianca irgendwie sehr vertraut erscheint. Und auch die gute Voodoo-Priesterin macht einfach einen all zu bekannten Eindruck... An sich ein Umstand, der nicht zwingend ein Problem darstellen muss; der sich fuer mich aber zu einem Problem wandelte, da eben auch das Umfeld des Filmes nicht zu 100% ueberzeugen konnte.
Technisch versteht "Küss den Frosch" das zu erfuellen, was man - respektive eben Ich - von einem Zeichentrickfilm erwartet. Und egal wie dieser Stil entstanden ist, es ist der klassische Zeichentrickfilm-Stil aus dem Hause Disney, der schon so viele schoene Stunden zu unterhalten verstand. Mir machte das jedenfalls definitiv Spaß! Mehr Spaß, als die lieblos heruntergespulten CGI-Animationsfilme der letzten Jahre, die mit der Konzern-Tochter Pixar eh nie wirklich mithalten konnten.
Ebenfalls als positiv empfand ich den Groove, den "Küss den Frosch" zu vermitteln stand. Die Geschichte is zu der Zeit angesiedelt, als sich Louisiana, New Orleans zur Hochburg des Jazz entwickelte und dementsprechende Jazzgroessenen anzuziehen verstand. Zwar bin ich nun nicht zwingend der grosse Jazz-Fan, doch der hier praesentierte Sound ist gelungen wie dezent und verleitet die Fuesse selbst gegen den eigenen Willen im Takt mit zu wippen. Und selbst der deutsche Gesang - sonst eher immer ein Grund des Aergernisses bei den Walt-Disney-Filmen - vermag in grossen Teilen zu begeistern und zu gefallen.
Hierzu traegt auch nicht zuletzt eine recht gelungene Besetzung der deutschen Synchronstimmen bei. Schade nur, das Brummbaer Bill "Tirolerhut" Ramsey in der (Sprech)Rolle des Krokodils so wenig Gesang zum Besten bringen darf, war dies definitiv sein staerkster Part einer sonst eher langsam auf den Nerv gehenden Sprechrolle. Doch dieser kleine Patzer aendert wenig an dem ansonsten gelungenen Gesamtpaket der deutschen Praesentation.
Fazit: Ja, was soll man sagen? Das Gesamtpaket des 105 Millionen US-Dollar budgetierten Filmes ist durchaus stimmig. und vermag eigentlich zu Gefallen. Was mir persoenlich eben leider auf den Magen schlug war die Tatsache, dass mich der (Film)Inhalt selbst nicht wirklkich ueberzeugen konnte und Meilenweit von den alten Klassikern entfernt ist. Hier fehlte einfach der gewisse Charme. Die Liebe zum Film im Detail.
Damit senkt sich natuerlich die Endwertung von "Küss den Frosch", den ich insgesamt als einen der schwaechsten Disney-Zeichentrickfilme in der Gesamtheit bezeichnen moechte. Wahrscheins werden Betrachter, die gegen die gezeichneten (Disney-)Personen nicht so eine grosse Abneigung haben wie ich hier in der Endwertung etwas begeisterter sein.
Insgesamt fuehlte ich mich gut unterhalten, erwarte von einem Disney-Zeichentrickfilm - vor allem nach ueber 5 Jahren - aber schlichtweg mehr. Stehe ich vor der Entscheidung, ziehe ich jeden alten Disney-Zeichentrickfilm und auch "Die Kühe sind los" zwar definitiv vor, hoffe aber trotzdem, dass "Küss den Frosch" nicht der letzte Ausflug Disneys zurueck zu den Wurzeln war. Die amerkanischen Kino-Einspielergebnisse lassen nicht wirklich Gutes verheisen, liegen sie sogar unter der magischen 100 Millionen-Grenze.
Auch wenn ich mich freue, dass Disney zu seinen Wurzeln zurueck kehrt, gibts von mir dennoch nicht mehr als 6/10 fuer "Küss den Frosch"...
Kommentar zur FSK-Freigabe 'ohne Altersbeschränkung': Also, irgendwie frage ich mich ja schon, wie die FSK in letzter Zeit so ihre Entscheidungen trifft. Regiert da das Motto: Computeranimiert oder Zeichentrickfilm ist fuer Kinder... muessen wir nicht reinschauen? Wenn ich mich da an den Aufschrei erinnere, den "Taran und der Zauberkessel" damals ausloeste, oder auch "König der Löwen", sind mir diese Entscheidungen ein Raetsel und erscheinen mir - ehrlich gesagt - nicht mehr objektiv sondern geschmiert.
Ettliche fragwuerdige Entscheidungen hab ich da so in letzter Zeit gesehen: "Coraline", "Ice Age" und auch "Oben". Alles Altersfreigaben, die ichpersoenlich eine Stufe zu tief gewaehlt finde. Wer seinen Kindern "Küss den Frosch" zeigen moechte sollte gut abschaetzen, in wie weit diese nicht nur mit Figuren aus der Schattenwelt, die durchaus dunkel & duester dargestellt, Voodoo-Zauber und auch Tod zurecht kommen koennen. | Weitere Cover:
-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |