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GreatWhite |
Erstellt am Tue, 26 October 2004, 08:17 |
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Yakuza Kochclub Vorsitzender
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Mal wieder ein Kriegsfilm - aber einer, über den sich die unterschiedlichsten Meinungen im Laufe der Jahre gebildet haben. Von: langweilig, inhaltsarm, unzusammenhängend bis zu "Meilenstein des Genres" und "Genial" gingen die Meinungen auseinander: Es handelt sich um:
im Original: The thin Red Line aus dem Jahre 1998.
Ich verstehe eigentlich nicht, weshalb "moderne" Kriegsfilme immer mit Steven Spielbergs Soldat James Ryan verglichen werden, aber auch bei diesem Film wurde hier ein Vergleich angestellt. Ich finde das "Äpfel mit Birnen" vergleichen, denn ich sehe einen Film meist als eigenständiges Werk und nicht als Kopie eines andern. Daher bezweifele ich ganz stark, das Regisseur Terrence Mallick irgendeinen Stil kopieren, sondern eine Geschichte erzählen wollte, die vom Wahnsinn des Krieges berichtet und auf einer kleinen unbedeutenden Insel, namens Guadalcanal spielt.
Diese Insel im Südpazifik wird für die Amerikaner im zweiten Weltrkrieg interessant, weil derjenige, der sie erobert, auch gleichzeitig den strategisch wichtigen Flugplatz inne hat. Und dieser garantiert die Kontrolle des Luftraums in einem Umkreis von hunderten von Meilen. Die Insel ist allerdings von Japanern besetzt und daher macht sich ein Kriegsschiff mit mehreren hundert Soldaten auf den Weg um den Besetzungsauftrag durchzuführen. Bei der Ankunft deutet für die Soldaten nichts auf eine japanische Besetzung hin und die Trupps können ungehindert durch die üppige Dschungellandschaft zu ihrem Ziel aufbrechen. Je näher sie dem Flughafen allerdings kommen, umso mehr Widerstand schlägt ihnen entgegen und die ersten Opfer sind zu beklagen. Der Flughafen liegt hinter einer Hügelkette und bietet ausser dem hohen Gras keinerlei Deckungsmöglichkeiten für die Amerikaner. Lieutnant Tall (Nick Nolte) kennt allerdings das Wort "Rückzug" nicht - und aus seiner Beförderungssucht wird der Wahn, mit allen Mitteln den Flugplatz zu übernehmen. Denn dann hätte er die lang erwartete Auszeichnung sicher ! Ohne Rücksicht auf seine Männer zu nehmen, befiehlt er die Erstürmung des Hügels. Nach weiteren grossen Verlusten widersetzt sich der junge Captain Staros dem Befehl seines Vorgesetzten. Der Regenwald hat genug sinnlose Opfer gefordert.......
Sicher, in den ca. 3 Stunden, in denen "Der schmale Grat" läuft, kommt hier und da schon mal "Langeweile" auf, in der sich die Handlung scheinbar endlos dehnt, aber entschädigt wird man meiner Meinung nach, durch die perfekten Leistungen der Schauspieler - und das sind nicht wenig prominente Namen - wenngleich auch einer seinen Namen nicht im "Cast" sehen wollte und daher auch nicht aufgelistet wird. Die Rede ist von John Travolta, der den Kapitän des Kriegsschiffes spielt, welches die Soldaten an Land absetzt.
Weiter auf der Besetzungsliste finden sich: Sean Penn, Adrien Brody, John Cusack, Jim Caviezel, Ben Chaplin, George Clooney, Ellias Koteas, Woody Harrelson, John C.Reilly, Nick Nolte u.v.m.
Der schmale Grat wurde für 7 Oscars nominiert!
Für mich zählt er zu den besseren (Anti-)Kriegsfilmen und erhält auch 9 von 10 Punkten.
Die DVD bietet:
Hauptfilm: Der schmale Grat - USA 1998 - 165 Minuten - FSK 16 Bild : 2,35: 1 ( 16:9 ) Ton : D/E/ESP - D.D - 5.1 Extras : leider sehr wenig ....... aber : Melanesische Lieder
bis dann....
GreatWhite
-------------------- "So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D |
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Franti |
Erstellt am Wed, 27 October 2004, 10:12 |
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Anwärter
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Ein wirklich großartiger Anti-Kriegsfilm -> 9 Punkte
-------------------- FROH UND HEITER UND SEID NETT!! AUF DIESER SEITE IM INTERNET!!! |
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Enie |
Erstellt am Wed, 27 October 2004, 10:30 |
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Unregistered
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Das ist imho einer der besten Anti-Kriegsfilme überhaupt (neben Platoon & Band of Brothers) - sehr viel besser als "Saving Private Ryan". 10 Punkte |
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Riv_al_do |
Erstellt am Fri, 05 November 2004, 22:11 |
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(: Gremium-Member :)
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Tut mir leid, aber ich konnte diesem Film nur wenig gute Seiten abgewinnen - er ist einfach zu langweilig, prätentiös und inkonsequent, um wirklich zu berühren oder gar erschüttern. Dazu noch pseudo-philosophische Off-Monologe
Fazit: aufgeblasenes Starvehikel mit verlogener moralischer Botschaft und kein Vergleich zu "echten" Anti-Kriegsfilmen wie "Platoon" oder "Full Metal Jacket" 1/10 Punkten |
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Enie |
Erstellt am Fri, 05 November 2004, 23:16 |
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Unregistered
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Wo hast du das denn abgeschrieben, Riv? Den Film hast du wohl nicht gesehen. |
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Riv_al_do |
Erstellt am Fri, 05 November 2004, 23:29 |
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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Enie @ Fri, 05 November 2004, 23:16) | Wo hast du das denn abgeschrieben, Riv? Den Film hast du wohl nicht gesehen. | Leider hab ich mir den Film angetan und hab mir sogar lange überlegt ob ich überhaupt was schreiben soll ... Aber die unterschiedliche Meinung haben wir ja auch bei BoB |
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Enie |
Erstellt am Fri, 05 November 2004, 23:32 |
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Unregistered
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Na dann erläutere doch mal, warum du den Film "langweilig, prätentiös und inkonsequent" fandest und warum du denkst, dass er eine "verlogene moralische Botschaft" hätte.
Das würde mich wirklich mal interessieren. Mal Butter bei die Fische! |
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Riv_al_do |
Erstellt am Sat, 06 November 2004, 01:16 |
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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Enie @ Fri, 05 November 2004, 23:32) | Na dann erläutere doch mal, warum du den Film "langweilig, prätentiös und inkonsequent" fandest und warum du denkst, dass er eine "verlogene moralische Botschaft" hätte.
Das würde mich wirklich mal interessieren. Mal Butter bei die Fische! |
Langweilig: Die Einleitung ist viel zu lang. Die Kampfhandlungen werden immer wieder von Gedanken der Soldaten oder der "Off"-Stimme unterbrochen. Massig Aufnahmen der Gesichter der Soldaten -> vermutlich sollen damit die Gefühle gezeigt werden
Prätentiös: Na überwiegend durch das pseudo-philosophische Gesülze Da gibt es doch z.B. die Frage: Was denkt ein Soldat im Krieg oder so ähnlich ? Ich weiss leider den Wortlaut der Antwort nicht mehr, aber das war einfach ein ziemlich unrealistisches Geschwafel.
Inkonsequent: Ein Anti-Kriegsfilm soll (zumindest meiner Meinung nach) schockieren. Von dem Horror welcher der Krieg nun mal ist wird einem aber fast nichts nahe gebracht. Und da finde ich z.B. "Platoon", "FMJ" oder auch die Eröffnungssequenz aus "James Ryan" weitaus schockierender
verlogene moralische Botschaft: Ausser Nick Nolte (ich denke zumindest das er das war ) kommen doch alle als "Pazifisten", die von Anfang an gegen den Krieg etc. waren, weg aber wieso sind die dann beim Militär |
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Enie |
Erstellt am Sat, 06 November 2004, 11:37 |
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Unregistered
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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Langweilig: Die Einleitung ist viel zu lang. Die Kampfhandlungen werden immer wieder von Gedanken der Soldaten oder der "Off"-Stimme unterbrochen. Massig Aufnahmen der Gesichter der Soldaten -> vermutlich sollen damit die Gefühle gezeigt werden |
Ne, die Einleitung ist nicht zu lang. Sie waren halt erst auf dem Schiff, dachten sie wurden dort unter Beschuss anlanden, was dann aber nicht der Fall war. Durch die großartigen Bilder wurde so das Gefühl vermittelt sie wären im Paradies (analog zu der Inselzsene am Anfang der beiden Desertierten), ergo die Befüchrtungen der Soldaten haben sich zumindestens am Anfang nicht bewahrheitet.
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Prätentiös: Na überwiegend durch das pseudo-philosophische Gesülze Da gibt es doch z.B. die Frage: Was denkt ein Soldat im Krieg oder so ähnlich ? Ich weiss leider den Wortlaut der Antwort nicht mehr, aber das war einfach ein ziemlich unrealistisches Geschwafel. |
In deinen Augen sind also Soldaten alles stumpfsinnige Kampfmaschinen ohne eigene Gedanken? Gerade dieses "pseudo-philosophische Geschwafel", wie du es nennst, hat den Film eindeutig aufgewertet, gegenüber dem Gros der anderen Anti-Kriegsfilme.
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Inkonsequent: Ein Anti-Kriegsfilm soll (zumindest meiner Meinung nach) schockieren. Von dem Horror welcher der Krieg nun mal ist wird einem aber fast nichts nahe gebracht. Und da finde ich z.B. "Platoon", "FMJ" oder auch die Eröffnungssequenz aus "James Ryan" weitaus schockierender |
Ich muss leider feststellen, dass du den Film absolut nicht verstanden hast. Es gibt doch mehrere Arten von Horror und Angst, als an einem Strand durchsiebt zu werden und Unmengen an Blut zu sehen. Alleine die Hügelkette mit ihrem hohen Gras und der dadurch resultierenden Möglichkeit, dass jeder zeit der Feind vor dir stehen kann, muss für die Soldaten damals der Horror gewesen sein (ist ja schließlich afaik eine wahre Geschichte). Dann noch einen total bekloppten, von Karrieregeilheit zerfressenen Anführer hinter dir, dem das Leben der Soldaten mehr oder weniger egal ist - das nenne ich wahren Psycho-Horror.
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | verlogene moralische Botschaft: Ausser Nick Nolte (ich denke zumindest das er das war ) kommen doch alle als "Pazifisten", die von Anfang an gegen den Krieg etc. waren, weg aber wieso sind die dann beim Militär |
Ne, da waren lediglich die beiden Desertierten auf der Insel - die anderen waren schlicht kriegsmüde. Und es gab afaik eine Wehrpflicht zu Zeiten des zweiten Weltkriegs (& des Vietnam-Kriegs) in den USA. D.h. die Leuten waren sicherlich nicht freiwillig dort. |
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Riv_al_do |
Erstellt am Sat, 06 November 2004, 15:59 |
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(: Gremium-Member :)
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Zitat (Doppelklick zum übernehmen) (Enie @ Sat, 06 November 2004, 11:37) | Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Langweilig: Die Einleitung ist viel zu lang. Die Kampfhandlungen werden immer wieder von Gedanken der Soldaten oder der "Off"-Stimme unterbrochen. Massig Aufnahmen der Gesichter der Soldaten -> vermutlich sollen damit die Gefühle gezeigt werden |
Ne, die Einleitung ist nicht zu lang. Sie waren halt erst auf dem Schiff, dachten sie wurden dort unter Beschuss anlanden, was dann aber nicht der Fall war. Durch die großartigen Bilder wurde so das Gefühl vermittelt sie wären im Paradies (analog zu der Inselzsene am Anfang der beiden Desertierten), ergo die Befüchrtungen der Soldaten haben sich zumindestens am Anfang nicht bewahrheitet. |
Das ist deine Meinung. Ich finde das einfach unnötig in die Länge gezogen
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Prätentiös: Na überwiegend durch das pseudo-philosophische Gesülze Da gibt es doch z.B. die Frage: Was denkt ein Soldat im Krieg oder so ähnlich ? Ich weiss leider den Wortlaut der Antwort nicht mehr, aber das war einfach ein ziemlich unrealistisches Geschwafel. |
In deinen Augen sind also Soldaten alles stumpfsinnige Kampfmaschinen ohne eigene Gedanken? Gerade dieses "pseudo-philosophische Geschwafel", wie du es nennst, hat den Film eindeutig aufgewertet, gegenüber dem Gros der anderen Anti-Kriegsfilme. |
Hab ich das geschrieben Aber wenn ich mitten in einem Kampfgebiet liege kann ich mir nicht vorstellen das ein Soldat seine Gedanken sonstwohin abschweifen lässt. Der denkt sich höchstens "Hoffentlich komme ich aus der Sch... wieder raus" und macht sich über einen Ausweg Gedanken
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Inkonsequent: Ein Anti-Kriegsfilm soll (zumindest meiner Meinung nach) schockieren. Von dem Horror welcher der Krieg nun mal ist wird einem aber fast nichts nahe gebracht. Und da finde ich z.B. "Platoon", "FMJ" oder auch die Eröffnungssequenz aus "James Ryan" weitaus schockierender |
Ich muss leider feststellen, dass du den Film absolut nicht verstanden hast. Es gibt doch mehrere Arten von Horror und Angst, als an einem Strand durchsiebt zu werden und Unmengen an Blut zu sehen. Alleine die Hügelkette mit ihrem hohen Gras und der dadurch resultierenden Möglichkeit, dass jeder zeit der Feind vor dir stehen kann, muss für die Soldaten damals der Horror gewesen sein (ist ja schließlich afaik eine wahre Geschichte). Dann noch einen total bekloppten, von Karrieregeilheit zerfressenen Anführer hinter dir, dem das Leben der Soldaten mehr oder weniger egal ist - das nenne ich wahren Psycho-Horror. |
Da wären wir wieder bei GW's Einleitung:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen) | Mal wieder ein Kriegsfilm - aber einer, über den sich die unterschiedlichsten Meinungen im Laufe der Jahre gebildet haben. Von : langweilig, inhaltsarm, unzusammenhängend bis zu " Meilenstein des Genres " und "Genial" gingen die Meinungen auseinander |
Und James Ryan war nur ein Beispiel, den Psycho-Horror gibt es auch bei den beiden anderen genannten Filmen, allerdings imo weitaus besser umgesetzt
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Ne, da waren lediglich die beiden Desertierten auf der Insel - die anderen waren schlicht kriegsmüde. Und es gab afaik eine Wehrpflicht zu Zeiten des zweiten Weltkriegs (& des Vietnam-Kriegs) in den USA. D.h. die Leuten waren sicherlich nicht freiwillig dort. |
Die Wehrpflicht gab es schon, allerdings haben sich auch genügend junge Männer freiwillig gemeldet und wie man den Krieg umgehen kann könnte der Herr Bush ja mal erläutern Unabhängig davon finde ich den Film trotzdem scheinheilig |
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