King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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| Masters of Horror - Season 2: Episode 13: Dream Cruise Regie: Norio Tsuruta Story: Kôji Suzuki
Eine Bootsfahrt die ist (nicht) lustig Wie schon bei Season 1 zeichnet sich fuer den Abschluss der Staffel 2 ebenfalls ein japanischer Beitrag verantwortlich. Waehrend der Macher von "Imprint", Takashi Miike, allerdings selbst nicht so in japanischer Filmkunst bewandten Leuten etwas sagen duerfte, nehme ich fast mal an dass es bei dem Regisseur von "Dream Cruise", Norio Tsuruta, etwas anders verhalten duerfte.
Und wenn ich ehrlich bin: Selbst mir hat der Name nicht wirklich gesagt und erst nach kurzer Recherche konnte ich persoenlich wenigstens was mit den Namen "Ringu 0" - also dem dritten Teil der japanischen "The Ring"-Filmen - und "J-Horror Theater" anfangen. Letzteres eine durchaus unterhaltsame, japanische Version der "Masters of Horror" Kurzgeschichten.
Und wie schon der Vorgaenger "The Washingtonians" startet die letzte Episode "Dream Cruise" etwas gemaechlich und verhalten, nachdem wir in der kurzen Einleitung sehen durften, welch traumatisches Ereignis die Titelfigur in jungen Kinderjahren mit dem Element Wasser erlebte, welches natuerlich die Grundlage fuer den folgenden Horror dazustellen versteht.
Denn der inzischen erwachsen gewordene und in Japan lebende Rechtsanwalt wird von seinem Freund und Clienten - und dessen Frau - auf eine kleine Kreuzfahrt eingeladen, ohne die wahren Hintergruende dieser Einladung zu kennen. Von seiner Abneigung gegenueber Wasser schon wenig begeistert, stimmt er der Einladung jedoch dennoch zu und begibt sich mit dem Paar auf hohe See...
"Dream Cruise" ist ein sehr seltsamer Film, bei dem ich zugegebenermassen nicht so wirklich weiss, wie ich ihn einordnen soll. Auch wenn er im Grunde nicht wirklich zwingend japanisch in seiner Machart wirkt, sind die Grundelemente jeder japanischen Geister-Gruselstory natuerlich auch in "Dream Cruise" vorhanden und so spielen blasse Geister und lange Haare auch hier eine entscheidende Rolle. Doch sollten generelle Asia-Hasser deswegen der durch und durch recht amerkanisch wirkenden Episode nicht gleich den Ruecken zukehren.
Denn "Dream Cruise" ist, zumindest wenn die letzte Minute beendet, eine sehr sehr ueberraschende Geschichte, die erst in der letzten Minute ihre wahre Intention zu offenbaren versteht. Und DAS war eine wirklich durch und durch gelungene Wendung des Ganzen, was einem innerhalb von wenigen Sekunden und nur durch einen einzigen Satz den ganzen Film quasi nocheinmal durchleben laesst. Denn Regisseur Norio Tsuruta, beziehungsweise dem Erfinder der Geschichte Kôji Suzuki ist es damit gelungen, das phasenweise doch seltsamen anmutendem und voellig gewoehnlich erscheinendem Treiben dieser Geistergeschichte mit nur einem Satz einen voellig anderen Sinn zu verleihen, wo dem Seher mit einem Schlag klar wird, wie sehr er auf eine voellig falsche Faehrte gelockt wurde.
Und ja: Das hat mir wirklich extrem gut gefallen. Die Kunst, mit nur einem Satz dem Zuseher klar zu machen dass er den gesamten Film unter einem voellig falschen Aspekt gesehen hat, seine Vermutungen und Annahmen schlichtweg falsch waren... wurde hier grandios umgesetzt und mit einem Schlag betrachtet man die Geschichte rund um "Dream Cruiser" von einem voellig anderem Gesichtspunkt aus, der einem dann doch so einiges klar werden laesst... ![yesnick.gif](http://www.mbl-board.com/board/html/emoticons/yesnick.gif)
Auch "Dream Cruiser" erweist sich als eine Episode, die sich gemaechlich zu entwickeln versteht und am Ende etwas vor sich hintrottet. Selbst das Sehen der Ereignisse vermag nicht zwangslaeufig so richtig zu ueberzeugen. Doch das grandiose Ende und die Tatsache, dass dann viele Punkte ploetzlich unter einem anderen Licht zu betrachten sind konnten mich so begeistern, dass ich am Ende doch noch 7/10 Punkte fuer eine weitere, durch und durch typische Kurzgeschichte verleihe.
Alles in allem waren die letzten beiden Episoden der Season 2 nun zwar keine Meisterwerke, aber dennoch sehens- und empfehlenswerte Episoden, die die Staffel 2 der "Masters of Horror" damit anzurunden verstehen. Trotz einiger magerer Beitraege also erneut eine durchaus gelungene Sache, auch wenn ich zugeben muss dass mit Staffel 1 in der Gesamtheit irgendwie mehr zu zu sagen verstand. Aber gemessen an den auch vorhandenen Highlights der 13 vorgestellten Kurzgeschichten sicherlich ein Jammern auf hohem Niveau. Wegen mir darf gern eine dritte Season folgen...
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