King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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| | Meer is nich (Meer is nich)![](http://www.mbl-board.com/movie/pics/rev8/Meer-is-nich_00.jpg) | Trailer
Deutschland 2006
Regie: Hagen Keller mit: Elinor Lüdde (Lena), Thorsten Merten (Vater), Ulrike Krumbiegel (Mutter), Luise Kehm (Klara), Sandra Zänker (Alex), Rosalie Eberle (Anna), Benjamin Strecker (Hans), Sascha Schwegeler (Sascha), Günter Naumann (Apel), Peter Rauch (Berufsberater), Elke Wieditz (Klaras Mutter)
FSK: 6 Laufzeit: 108 Min. (geprüft)
Genre: Drama, Musikerfilm
Sprachen: DD5.1 Deutsch Bildformat: Widescreen (2.35:1 - anamorph) Extras: Making-of, Audiokommentar mit Hagen Keller und Elinor Lüdde, Kurzfilm “Djen Prischjol” (Der Tag verging), Fotogalerie
Dt Kinostart: 24.03.2008 Verleih: erhaeltlich (10.10.2008) Verkauf: erhaeltlich (10.10.2008)
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Lebe Deinen Traum - Doch dafür muss man auch was tun
Irgendwie wollte ich mal wieder einen etwas anderen Film sehen. Keine Standard-Ami-Ware und nach meinem Bollywood-Erlebnis auch nichts zwanghaft seichtes mehr. So viel meine Wahl zur Abwechslung wieder mal auf einen deutschen Film, der insgesamt doch recht positive Kritiken einheimsen konnte. Ja auch nicht immer unbedingt ein gutes Zeichen. Aber ich lies mich einfach mal ueberraschen, erwartete nichts ausser eben: einen etwas anderen Film.
Inhalt: Lena ist 17. Steht vor dem Abschluss ihrer Schulausbildung und hat, wie viele in dieser Situation, nicht wirklich eine Ahnung wie Ihr Leben weiter gehen soll. Aber sie hat Ihre Traeume: Sie will Musikerin werden und Drums spielen.
Ihr Vater hat seinen Lebenstraum verwirklicht und verloren und weigert sich strickt, unterhalb seines bisherigen Levels sein Leben neu zu beginnen und wieder in die Hand zu nehmen. Stattdessen versucht er, seinen Traum vom Leben seiner Tochter Lena aufzudraengen.
Ihr Mutter steht zwischen den Zielen: Alles andere als Ihren Lebenstraum lebend hat sie aber realisiert, dass man vom Traeumen allein nicht leben kann und backt kleinere Broetchen. Sie macht einen Job, der die ganze Familie ernaehrt, aber sie nicht zwangslaeufig gluecklich zu machen versteht. Aber sie hat sich mit der Tatsache arrangiert und sieht darin die Bruecke, nicht nur ihre Traeume zu realisieren.
Kritik: Es gibt Filme, die erzaehlen einfach das Leben. Oder besser gesagt eine Facette des Lebens. Die meisten scheitern daran, dass sie zu sehr mit dem erhobenen Finger agieren oder voellig weltfremd an der Zielgruppe vorbeiagieren.
Beides kann man "Meer is nich" definitiv nicht vorwerfen, denn er gehoert zu der Gattung "Anspruchsvoller Film" der es gekonnt schafft, einfach nur seine Geschichte zu erzaehlen und den Zuschauer dabei in seinen Bann zu ziehen. In seinen Bann zu ziehen, ohne dass man sich von Moralpredigten und sonstigen Lebensweisheiten genervt oder gelangweilt fuehlt. "Meer is nich" erzaehlt eine Geschichte. Nicht nur eine Geschichte ueber die Lebensfindung des Erwachsen werdens und den damit verbundenen versuchen, einen Traum zu realisieren, sondern auch eine Geschichte "ueber verlorene Traeume" und deren Auswirkung. Und das auf einem angenehmen Level, der es dem Zuschauer durch und durch ermoeglicht die dargestellten Charaktere verstehen zu koennen und - sicherlich ein Kunstwerk was vielen Filmen dieser Art eben nicht gelingt - darin phasenweise nicht nur das Leben, sondern zu einem Teil auch sein eigenes, vergangenes Leben wieder zu sehen. Beispielhaft und parabelfoermig illustriert.
Dabei spielt es bei "Meer is nicht" absolut keine Rolle, dass der Film im Osten Deutschlands spielt. Sicherlich wurden die Gegebenheiten der Ostdeutschen Entwicklung in den Film mit integriert und finden Ihre Beachtung. Doch sie tragen nicht so schwer gewicht, dass sie des Filmes Inhalt alleinig tragen und wiedergeben. Es ist somit egal, aus welcher Ecke Deutschlands oder der Welt man kommt, um sich von diesem Film begeistern und gegebenenfalls sogar identifizieren zu lassen.
Besonders positiv moechte ich bei "Meer is nicht" die Leitigkeit hervorheben. Nicht nur die Leichtigkeit, mit der Regisseur Hagen Keller den Film auf die Leinwand gebracht hat, sondern auch die erfrischende Leichtigkeit, mit der die Nachwuchsdarsteller glaubhaft agieren und damit zu jeder Zeit ueberzeugen koennen. Gepaart mit einem Soundtrack, dessen zeitweils anarchistisch klingende Toene mich absolut ebenfalls packen konnten, rundet "Meer is nich" seinen positiven Gesamteindruck der praesentierten Leichtigkeit ab, mit der er mich von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann ziehen konnte.
Fazit: "Meer is nich" erzaehlt gelungen eine Geschichte. Eine deutsche Geschichte. Doch zeitweise hatte ich das Gefuehl, dass diese deutsche Geschichte ueber das Erwachsen werden und Erwachsen sein und der sich daraus resultierenden Konflikte eine Leichtigkeit in der Erzaehlweise enthaelt, die ich sonst nur bei sued- bzw. lateinamerkanischen Filmen spueren konnte, die sich mit aehnlicher Thematik befassen.
Das hat mir gefallen und auch wenn der Film in seinen Grundlagen durch und durch deutsch ist, ist er fuer mich ein absoluter Geheimtip fuer all die, die eben - so wie ich - mal wieder einen anderen Film sehen wollen, der vor allem durch seine Leichtigkeit in Sachen Praesentation seiner Thematik ueberzeugen konnte. Das hervorragende Schauspiel rundete die ganze Sache perfekt ab und konnte die schwankende Gefuehlswelt der Akteure ueber Freundschaft, Traeume und Enttaeuschung gut auf die Leinwand transferieren..
Fuer mich persoenlich ein echtes Film-Highlight, welches ich mit sehr guten wie unbeschwerten 8/10 Punkten zu belohnen weiss! ![smile.gif](http://www.mbl-board.com/board/html/emoticons/smile.gif)
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