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An American Crime (FFF 07-20)
 
An American Crime (FFF 07-20)
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Sidschei
Erstellt am Thu, 09 August 2007, 13:22


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64667
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003




An American Crime


USA 2007

Regie: Tommy O'Haver

Darsteller: Catherine Keener, Ellen Page, James Franco, Bradley Whitford, Hayley McFarland, Ari Graynor, Evan Peters

Länge: 92 Min

Gesehen als: englische OV

Genre: Drama

Trailer
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Schuld der Unschuld

Auch wenn die bisherige Punktevergabe nicht zwingend den Eindruck vermitteln sollte, war das diesjaehrige FFF dieses Jahr doch eher eines der staerkeren und besseren Programme, blieb die Anzahl der absoluten Nieten im Vergleich zu den Filmen, welche mit oder gar ueber Genre-Niveau zu unterhalten verstanden recht gering.

Einzig und allein ein wirklich ueberraschendes und voellig unerwartetes Highlight blieb bisher aus; sieht man einmal vom "OSS 117" ab der eben schon im Vorfeld mit hohen Erwartungen zu glaenzen verstand. Doch mit "American Crime" war es nun soweit und der erste Film, der einen voellig unvorbereitet und sicherlich so nicht erwartent in die Gluecksseligkeit berauschender Filme zu versetzen verstand wurde geboten. Auch wenn er weniger durch Spaß oder positive Stimmung denn wesentlich mehr durch einen voellig unerwartetenund mehr als heftigen Schlag in die Magengrube zu ueberzeugen verstand! Ein Effekt, der den Film letzten Endes noch grossartiger werden laesst, ist es wirklich schwer mit solch einem schweren Thema eine solche Überzeugungsarbeit der filmischen Wirkung zu erzielen.

Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, welche sich in den USA des Jahres 1965 zugetragen haben. Das filmisch dargebotene in "An American Crime" bezieht sich dabei aussschliesslich und komplett auf die Zeugenaussagen, die waehrrend der Gerichtsverhandlung von den Zeugen getaetigt wurden und nicht nur ein ganzen Land in einen wahren Schockzustand zu versetzen verstanden, sondern auch zahlreiche interessante (psychologische) Abhandlungen (*) zur Folge hatten!

Dabei dient als Grundlage die Geschichte der 16jaehrigen Sylvia, ueberzeugend dargeboten von Ellen Page ("X-Men 2", "Hard Candy") und deren Schwester, die von ihren Eltern aus nachvollziehbaren Gruenden fuer 20 Dollar die Woche vorruebergehend in die Obhut der Hausfrau und selbst Mutter mehrerer Kinder Gertrude Baniszewski, nicht minder ueberzeugend und in der Tat oscarreif von Catherine Keener verkoerpert), gegeben werden.

Dieser Umstand hat zur Folge, dass Sylvia (aus Gruenden, die wir hier zur Spannungserhaltung nicht weiters erlaeutern wollen, da sie bei Unkenntnis ueber die Geschichte massgeblich zur Spannung beitragen!) zum Sündenbock der offensichtlich ueberforderten und alleinerziehenden Mutter wird, welcher mit aller Strenge der sich bietenden Massnahmen geahndet werden muss um, so ihre eigenen Worte, den schlechten Einfluss auf ihre eigenen (und andere Kinder) zukuenftig zu unterbinden!

Wer nun genauer wissen moechte, wie sich diese Strafen im eizelnen Auswirken kann einen Blick in die offizielle Beschreibung des Filmes werfen. Letzten Endes macht es in der Wirkung des Filmes keinen grossen Unterschied, ob man darueber bescheid weiss oder nicht. smile.gif

Und was uns "An American Crime" nun im folgenden zu Praesentieren versteht, ist im doppelten Sinne des Wortes einfach nur unfassbar! Denn es ist nicht nur die zunehmende Betroffenheit des Zusehers auf Grund der dargebotenen TATSACHEN, welches Einem zu tiefst auf die eh schon unglaublich schwer zu beschreibende Stimmung drueckt; sondern es ist auch die nahezu unbeschreibliche Art und Weise des Filmes selbst, der uns in seiner emotionalen Ruhe und Besonnenheit der Erzaehlung nicht nur zu begeistern, sondern auch immer mehr zu daempfen versteht.

Es ist nahezu schon als kleines Meisterwerk der Macher zu bezeichnen, wie neutral und ohne subjektive Verurteilungen der Film eine objektive Darstellung des Ganzen zu erzaehlen versteht, die einen als Zuseher nicht nur mit voller Wucht in das Geschehen zu katapultieren versteht, sondern einem im gleichen Zuge die Hilfslosigkeit des Opfers in die Haende zu legen versteht. So scheinen wir uns auf eine beaengstigende Art und Weise nicht minder schuldig ueber die Geschehnissen zu fuehlen und duerfen permanent mit dem Gefuehl zu Kaempfen haben nicht wirklich besser als die Menschen zu sein, welche auf dem Zeugenstuhl sitzendend die Geschehnisse wieder geben.

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Ein klassischer Fall von Schuldig durch Nichtstun, welches nicht nur ein Hauptbestandteil des hier gezeigten Falles als Schuld darlegt, sondern sich auch als Fakt unserer gegenwaertigen Zeit zu praesentieren versteht. Obwohl uns keinerlei Schuld an den Geschehnissen zu treffen scheint, fuehlen wir uns auf gewisse Art und Weise schuldig, da es der Film mehr als nur gekonnt zu Schaffen versteht, uns als "Bystanders" (Zuschauer) zu degradieren, die in ihrer Hilflosigkeit nicht zu Helfen verstehen.

Mal ehrlich? Welcher Film konnte so einen gewagten Spagat in Punkto Darstellung und Wirkung zuletzt wirklich erreichen? Und genau das ist es, was mich persoenlich an "An American Crime" auf der einen Seite ebenso zu begeistern wie zu Bedruecken verstand.

Durch die Tatsache, dass das hier Gezeigte so unwahr und unreal in sich selbst erscheint, macht einem das Ganze nicht gerade einfacher; wird man permanent mit der Tatsache im Hinterkopf konfrontiert, dass es sich hier in allen Punkten um einen wahren Fall zu handeln versteht, der sich tatsaechlich schon vor ueber 40 Jahren so abgespielt hat.

Der - man kann es nur nochmals erwaehnen - toll gespielte und inszenierte "An American Crime" war mit Abstand nicht nur das Highlight, sondern auch der Downer (aka Tiefschlag) des diesjaehrigen FFF, der es auf nahezu unfassbare Art und Weise zu schaffen verstand ein mit seinem Entsetzen allein gelassenes, aber dennoch voellig begeistertes Publikum zu hinterlassen!

Selten habe ich eine so bedrueckte wie entsetzte Begeisterung/Stimmung nach einem Film erlebt und ich muss ganz ehrlich sagen: Nach diesem Film haette ich mir erstmal eine Pause gewuenscht, um das gesehene mit etwas Ruhe richtig verarbeiten zu koennen. Waeren nun irgendwelche 'schau ich halt mal an'-Filme zur Auswahl gestanden, haette ich dies wohl auch gemacht. Doch auf den nun folgenden "Mr. Brooks" war ich nun mal nicht minder gespannt als auf "An American Crime".

Dies war genau einer dieser kleinen, unscheinbaren Filme, die das Sichten von recht viel Murks rechtfetigen. Rein filmisch wuerde ich "An American Crime" mit 8 oder 9 Punkten bewerten. Doch durch die erzeugten Nachwehen und die unbeschreibliche Wirkung, die der Film zu hinterlassen verstand gibt es nur eine Wertung, die hier am Ende nun stehen kann: 10/10!

+
* Grandiose Hauptdarsteller
* besonnene, ruhige, neutrale Erzaehlweise
* Festival-Highlight!
-
* -


Offizielle Beschreibung des Programmheftes, SPOILERT:
Spoiler:
1965 wurde ein 16-jähriges Mädchen im beschaulichen Bundesstaat Indiana in den Keller gesperrt und aufs gehässigste gequält. Nicht von einem der üblichen Verdächtigen – nein, von ihrer Pflegemutter, deren eigenen Kindern und der halben Nachbarsjugend! Die Willkür und Bodenlosigkeit dieses Verbrechens war ein tiefer Schock für die amerikanische Öffentlichkeit. Tommy O’Havers Verfilmung gelingt es, den Fall in schier unerträglicher Intensität nachzuzeichnen.
Es ist die Leidensgeschichte der jungen Sylvia (Ellen Page aus HARD CANDY). Weil ihre Eltern auf Reisen sind, lebt sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Jennie für zwanzig Dollar die Woche in Pflege bei Gertrude Baniszewski und ihren sieben Kindern in bescheidenen Verhältnissen. Sylvia ist ein braves Mädchen. Genau dies wird ihr zum Verhängnis, als herauskommt, dass Gertrudes älteste Tochter Paula schwanger ist. Der aufgestaute Zorn der alleinerziehenden, alkoholabhängigen Mutter entlädt sich urplötzlich auf Sylvia: Als „schlechter Einfluss“ diffamiert wird der Teenager im Keller gefesselt und mittels Nahrungsentzug und Schlägen von Gertrude und den Kindern „bestraft“. Alle machen mit oder schauen zumindest zu. Es ist eine Hemmschwelle gefallen, ohne die sich die Gräueltat blitzschnell zur Norm etabliert. Sylvias Schmerzen werden einfach ausgeblendet. Erklären lässt sich das abartige Handeln der Einzelnen in der späteren Gerichtsverhandlung nicht mehr. Hier starrt man in versteinerte Gesichter. Vor allem die uneinsichtige Hauptangeklagte Gertrude Baniszewski (Catherine Keener in einer oscarverdächtigen Performance) macht die Sinnlosigkeit der Tat qualvoll deutlich. Sylvia Likens Martyrium war den Menschen einfach egal.
 


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GreatWhite
Erstellt am Thu, 14 February 2008, 14:58


Yakuza Kochclub Vorsitzender


Gruppe: Admin
Beiträge: 8128
Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Ab 23 März im Verleih (4 Wochen später im Verkauf) :

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Kinobesucher in Deutschland: DVD Premiere

Die DVD bietet :

Hauptfilm : An American Crime

USA 2007 - Laufzeit : 89 Minuten - FSK : 16
Bild : 1:2,35 (16:9)
Ton : D/E - D.D 5.1 - Deutsch auch DTS
Anbieter : UFA/Universum
Regie : Tommy O'Haver
Extras : Trailer
Verkaufspreis und Umfang der Kaufversion steht noch nicht fest

Greaty

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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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Sidschei
Erstellt am Fri, 12 December 2008, 12:53


King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL


Gruppe: Admin
Beiträge: 64667
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003



Wie ich finde verdienter massen hat Catherine Keener eine Golden Globe Nominierung in der Abteilung Beste Schauspielerin in einer Miniserie oder Fernsehfilm fuer ihre Leistung in "American Crime" erhalten super.gif

Das ist Grund genug, den Film nochmal in Erinnerung zu rufen zwinker.gif

Die kompletten Nominierung dieser Kategorie:
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
- Judi Dench für «Cranford» (PBS)
- Catherine Keener für «An American Crime» (Showtime)
- Laura Linney für «John Adams» (HBO)
- Shirley Maclaine für «Coco Chanel» (Lifetime)
- Susan Sarandon für «Bernard and Doris» (HBO) 


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