King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
Gruppe: Admin
Beiträge: 64744
Mitgliedsnummer.: 9
Mitglied seit: 27.04.2003
|
| | Der Klang des Herzens (August Rush) |
Trailer
USA 2007
Regie: Kirsten Sheridan
mit: Robin Williams, Freddie Highmore, Jonathan Rhys-Meyers, Leon G. Thomas III, Jamie OKeefe, Emelie Jeffries, Aaron Staton, Jonathan Rhys-Meyers, Terrence Howard, Alex O'Loughlin, Keri Russell, Jamia Simone Nash, William Sadler
FSK:
Laufzeit: 109 Min. (geprüft)
Genre: Drama, Romanze, Musik
Sprachen: DD5.1 Deutsch/Englisch
Bildformat: Widescreen (2.35:1 - anamorph)
Extras: Interviews mit Cast & Crew, Deleted Scenes, Making Of
Dt. Kinostart: 13.12.2007
Verleih: erhaeltlich (18.06.2008)
Verkauf: erhaeltlich (21.07.2008)
Offizielle Webseite |
| | | |
Musik ist: Wenn man eine Träne weint und trotzdem lächelt
Eigentlich hatte mich der Film schon zum Kinostart interessiert. Aber irgendwie ergab sich das dann doch nicht, nicht nur darin begruendet, dass die offiziellen Kritiken wenig ueberzeugend und dem Film eine wenig positive Resonanz zu geben verstanden. Auch wenn ich eigentlich darauf nichts gebe... sah ich den Film eben doch nicht im Kino. 
Da ich nun momentan aber in einer Stimmung bin, in der ich Musik-Filme regelrecht suche und verschlinge habe ich mich nun in dieser Vorweihnachtlichen Zeit, genau der Richtige Zeitpunkt für diesen Film  , "Der Klang des Herzens" nun endlich angeschaut, der bei imdb zwischenzeitlich immerhin eine beachtliche Bewertung von 7,5/10 bei 17.500 Stimmen eingefahren hat.
Inhalt:
3 Personen bestimmen die Handlung dieses Filmes massgeblich: Obwohl der Film von jeder Person eine weitgehend einzelne Handlung zu erzaehlen versteht, stellt sich im Laufe der Zeit jedoch heraus, dass sie mehr miteinander gemeinsam haben, als man anfaenglich erahnen mag.
Zum einen Evan Taylor: Er waechst elternlos in einem Waisenhaus auf und hat eine ihm angeborene Begabung. Er ist ein musikalisches Wunderkind. Er kann nicht nur seine Umwelt quasi in sich aufnehmen und in musikalischen Klaengen wiedergeben; er besitzt ebenfalls das aussergewoehnliche Talent in kuerzester Zeit mit jedem Instrument seine Umwelt zu begeistern. Sein einziger Wunsch ist es, durch seine Begabung - die Musik - seine Eltern wieder zu finden. Er hofft, dass seine Eltern ihn durch den Klang der Musik quasi erspueren koennen und er sie wieder finden kann.
Als er aus dem Waisenhaus ausbuechst, kommt ihm der zwilichtige Maxwell 'Wizard' Wallace (Robin Williams) gerade recht. Er ist der Kopf einer Gruppe heimatloser Kinder, die er mit Instrumenten auf die Strasse schickt. Einen Grossteil der Einnahmen benutzt er natuerlich fuer sich selbst. Als er von dem Talent des Jungen erfaehrt, versucht er mit aller Gewalt sein Vertrauen zu gewinnen, um das fantastische Talent in bare Muenze umzuwandeln. Evan, der den Kuenstlernamen 'August Rush' von ihm verpasst bekommt - nicht zuletzt dass er niemandem seinen wirklichen Namen verraet und gefunden wird - faellt auf diesen Trick natuerlich herein, erhofft er sich durch das Auftreten als Strassenmusiker, dass seine in die Welt gespielte Musik auf die Ohren seiner Eltern trifft...
Louis Connelly: Ist Gittarist und Saenger in einer Rock-Band. Sein Leben geraet mehr oder weniger aus den Fugen, als er eines Nachts ueber den Daechern von New York eine Frau trifft, mit der er eine Nacht verbringt. Doch am naechsten Tag verschwindet die Frau seines Herzens wieder aus seinem Leben. Seither ist er durch den Wind, verlaesst die Band und hat nur noch ein wirkliches Ziel vor Augen: Er moechte diese eine Frau wieder finden.
Diese eine Frau ist Lyla Novacek: Ihres Zeichen ebenfalls eine Ausnahmemusikerin und Cellistin. Nach der Nacht mit Louis wird sie von ihrem Vater mehr oder weniger gezwungen, ihn nie wieder zu sehen. Denn ihm ist nur eine Sache wichtig: Die musikalische Karriere seiner Tochter. So verliert auch sie Louis aus den Augen und selbst die in dieser 'magischen Nacht' eingetretene Schwangerschaft schreckt den Vater nicht davon ab, Ihre Tochter nur auf die Musik zu trimmen. Als sie nach einem tragischen Unfall das Kind verliert, verliert auch sie ihre angeborene Lebenslust an der Musik und schwoert sich ihr und dem Vater ab.
Kritik:
Zugegeben: Das hoert sich alles wirklich irgendwie schrecklich an. Schrecklich seicht, schrecklich weiblich.  Und auch die Geschichte selbst weiss natuerlich einen Inhalt zu erzaehlen, der vor Trief und Schmalz nicht zurueckhaelt und jegliche Glaubwuerdigkeit auch in ihrer durchaus vorhandenen Vorhersehbarkeit zu ersticken droht.
Letzten Endes war es aber nicht schrecklich!  Denn irgendwie hat es "Der Klang des Herzens" geschafft, seine Geschichte auf eine Art und Weise zu erzaehlen, welche die durchaus verhandene Schwulstigkeit und den hohen Romanzenfaktor perfekt mit einer schlichtweg unterhaltsamen Film-Praesentation zu verschmelzen verstand.
Den groessten Teil seiner positiven Wirkung versteht "Der Klang des Herzens" aus seiner nahezu perfektion Symbiose von Musik & Bildern zu erzeugen. Denn genau diese praesentieren sich hier als absolute Staerke des Filmes und Regisseurin Kirsten Sheridan versteht es auf grandiose Art und Weise eine unheimliche Engergie damit zu erzeugen, die auf den geneigten Zuseher ueberzuspringen versteht.
Sei es die grandiose Darstellung, wie klein Evan die Umwelt in sich aufsaugt, um sie in musikalischen Klaengen wieder zu geben oder die gelungene Verschmelzung von Rock- und Klassikmusik, die inhaltlich einzeln parallel zu laufen verstehen und in ihrer gemeinsamen Praesentation absolut abgerundet wirken. Verschmolzen mit den fantastischen Bildern, die Kirsten Sheridan dazu zu praesentieren versteht, ergibt sich daraus eine - zumindest fuer mich - perfekt abgerundete filmische Praesentation, die sowohl musikalisch als auch optisch den Zuseher zu ueberzeugen versteht.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die nahezu unglaubwuerdige erscheinende Geschichte auf ihre spezielle Art und Weise so unglaubwuerdig erscheint, dass man durchaus gewillt sein koennte zu glauben, dass man hier eine wahre Geschichte zu sehen bekommt. Auch wenn dem bei "Der Klang des Herzens" nicht der Fall ist, dennoch eine weitere, gelungene Leistung die der Film zu vollbringen verstand.
Und gerade die Symbiose von Musik & Bild, sowie Praesentation & Story des Filmes ist es letzten Endes, was "Der Klang des Herzens" trotz schwulstigen Inhaltes zu einem gelungenen Seherlebnis werden laesst, auch wenn es nicht wirklich verstand, die zahlreich aufgebauten Handlungsstraenge am Ende genau so energiegebunden zu verschmelzen, wie er sie einst aufbaute. Hier hat der Film in meinen Augen etwas versagt und ich haette mir eine intensivere Wirkung des dann irgendwann vorhersehbaren Endes gewuenscht. Und auch der sich dann einleitende Abspann versteht es leider ueberhaupt nicht, die waehrend des Filmes aufgebaute Wucht zu nutzen. Denn die hier eingesetzte Musik erweist sich dann leider als zu gewoehnlich und kann den im Film vorkommenden, starken musikalischen Darbietungen nicht stand halten.
Fazit:
Doch letzten Endes ist dies absolut zu verkraften und traegt nicht dazu bei, dass der Film irgendwie schlechter wird. Mir hat "Der Klang des Herzens" extrem gut gefallen, auch wenn er es letzten Endes nicht geschafft hat in seiner Gesamtheit an starke Musiker-Filme wie "Mr. Hollands Opus" oder auch Wes Cravens "Music of the Heart" anzuschliessen. Die Beiden haben dann nicht nur inhaltlich eben doch wesentlich mehr zu bieten, sondern auch wesentlich mehr Intensitaet bezueglich der Charaktere, wo "Der Klang des Herzens" etwas mehr bieten haette koennen. Und dieser Umstand macht die beiden Filme letzten Endes - zumindest fuer meinem Geschmack - auch zu den etwas Besseren.
Dennoch ist "Der Klang des Herzens" ein sehr empfehlenswerter Film fuer all Diejenigen, die gerne Musik(er)filme sehen. Frauen werden ob der Herzschmerz-Schmalz-Geschichte eh angetan sein. Und nicht zuletzt durch die grandios gelungene und nun von mir schon mehrmals erwaehnte Symbiose von ausdrucksstarken Bildern und toll kombinierter Musik bekommt "Der Klang des Herzens" von mir dennoch saustarke 9/10 Punkte. Die Musik ist immer da: Man muss einfach nur zuhoeren... 
|
Länderübergreifende Alternativ-Poster:
Wallpaper 1280x1024:
--------------------
Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |
[0.00%]
