King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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| | While she was out (While she was out) | Trailer @ youtube
Deutschland, Kanada, USA 2007
Regie: Susan Montford mit: Kim Basinger, Lukas Haas, Craig Sheffer, Jamie Starr, Leonard Wu, roter Werkzeugkoffer
FSK: 18 (beantragt) Laufzeit: 83 Min. (geprüft)
Genre: Thriller, Rache, Survival
Sprachen: DTS Deutsch, Dolby Digital 5.1 Deutsch/Englisch Bildformat: 1.85:1 (16:9) Extras: Making Of (ca. 25 Minuten
Verleih: 13.02.2009 Verkauf: 13.03.2009
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Eine Frau und Ihr Werkzeugkoefferchen...
Es gibt Filme, da sollte man einfach Vorsicht walten lassen. Und das sind Filme, die mit einer Anzahl an Produzenten daherkommen, die laenger als die meisten Weihnachts-Wunschzettel 6jaehriger Kinder sind und dann kombiniert dazu unter dem Deckmantel einer 'Filmproduktions GmbH &Co. KG' firmiert ueber den Bildschirm flimmern. Spaetestens wenn dann zu allem Uebel als Herstellungslaender noch Deutschland, Kanada und USA den Film zieren weiss man eigentlich Bescheid, dass hier ein Film unter dem Deckmantel der 'Steuergelder-Einsparungsmassnahmen' entstanden ist, was im Gegenzug wieder die lange Liste der Produzenten zu erklaeren versteht. Wer damit letzten Endes nichts anfangen kann, dem sein einfach gesagt, dass ein Herr Name Uwe Boll seine Filme immer unter diesen Vorraussetzungen zu erstellen verstand und nicht zuletzt deswegen immer stattliche Budgets fuer vermeindlich schrottige Filme zur Verfuegung hatte.
Nun ja, was solls: Nachdem der Film lief und ich im Vorfeld schon auf den Marketing-Trick Produziert von Guillermo del Torro hereingefallen bin und ich ausserdem wirklich Lust darauf hatte zu sehen, was Kim Basinger im Jahre 2008 auf die Leinwand zu bringen versteht, lies ich mich von all den widrigen Begleitumstaenden erstmal nicht abschrecken.
Allerdings stellte ich mir schon nach wenigen Minuten ernsthaft die Frage, ob dies nicht ein Fehler war, als Kim Basinger die Buehne betritt und deren deutsche Synchronstimme wie ein Hammerschlag aus den Lautsprechern toente und direkt zu vermitteln verstand: Offensichtlich hat auch der Verleih keine grossen Hoffnungen, dass es sich hier lohnen wuerde mehr Geld in eine angemessene Synchronisation zu stecken. Nun ja: Vorrausschauend sei gesagt, dass sie nach anfaenglicher Redseeligkeit im Verlauf des weiteren Filmes ueberwiegend Ihre Klappe zu halten versteht, was die Schrecklichkeit der in anderen Universen stattfindenten, deutschen Synchronstimme auch anderer Teilnehmer des Filmes verschmerzen laesst. Umso erstaunlicher allerdings, dass ausgerechnet die Synchronstimme Ihres Kontrahenten einen sehr professionellen Eindruck zu machen versteht und meiner Meinung nach, wobei ich mir hier nicht definitiv sicher bin, normalerweise Keanu Reeves zu zieren versteht. Mmmh... gruebel: Mit etwas mehr Budget und etwas besserer Arbeit alle anderen Darsteller betreffend, haette der Film sicherlich ein paar Stimmungspunkte mehr bekommen.
| | Muss heutzutage sein: Oh Mist, mein Aku geht leer! | Überraschung: Kurz vor Weihnachten, keine Parkplaetze! Na sowas... *tjtjtj* | Liebesgrüße an Parkplatz-Verschwender | Aber nun genug gelabert, endlich zum Film! Kim Basinger spielt eine Hausfrau und Mutter, die sich ihr momentan ablaufendes Leben sicherlich anders vorgestellt hat: Einen Mann als Arschloch erleidet sich permanente Unterdrueckung wie Gewalt und kann Ihrem Lebenspartner nicht wirklich was recht machen. Aha denkt sich der geneigte und erfahrene Filmseher, wir bekommen eine Version von "Der Feind in meinem Bett" zu sehen... doch dieser Zahn wird einem schnell gezogen, denn der Film versteht eine andere Handlung einzuschlagen, als Kim Basinger in der Rolle der Della am Abend noch kurz das Haus verlaesst, um letzte weihnachtliche Einkaeufe zu taetigen...
Fuer all diejenigen, die den Film nun in ihrer ganzen Ueberraschung der Story und des folgenden Inhaltes geniessen ( ) wollen sei hier an der Stelle eine Warnung ausgesprochen: Nicht weiterlesen und erst beim Fazit wieder einsteigen. Denn im Folgenden werde ich mit meiner Tirade an Laestereien doch einiges verraten, was zwar auch bereits auf dem DVD-Cover steht, den Filmgenuss - in Sachen Ueberraschungsmomente - aber dennoch zu trueben verstehen koennte! Alle die jedoch weiter lesen wollen und werden, bekommen nun eine beruechtig-bekannte Sid-Kritik zu lesen, die vor Zynismus zu strotzen versteht wird... :::...Direkt zum Fazit springen...:::
Nun... Della faehrt also in das Kaufhaus, bemerkend dass der Aku ihres Handy alle ist. Braucht man ja heutzutage in modernen Thrillern, newa? Am Kaufhaus angekommen, der uebliche Horror eines Autofahrers: Direkt vor dem Eingang sind keine Parkplaetze mehr frei und ein Idiot, seine Potenz mit starken wie sinnlosen Worten im weiteren Verlauf des Filmes unter Beweis stellend, parkt auf 2 Parkplaetzen, sehr zum Aerger von Della. Denn sie muss nun auf einen Nebenparkplatz ausweichen, wo das Parkchaos nicht vorhanden und - natuerlich sofort ein Parkplatz gefunden wird. Beim beschwerlichen Laufweg zum Einkaufszentrum, keine geschaetzte 2 Minuten, haengt sie dem Fahrer des Wagens einen Zettel an die Frontscheibe, die ihrem Unmut ueber die idiotische Parkweise Luft zu machen versteht.
Nach einem extrem langen Einkauf, schnell nen Kaffe getrunken und 4 Geschenkpapierrollen gekauft, kehrt Della zu Ihrem Auto zurueck. Man beachte nun den umliegenden Parkplatz: Kein Auto mehr zu sehen, alles leer und frei... doch als sie den Motor startet, erscheinen Scheinwerfer in Ihrem Rueckspiegel. Ein Auto, welches sich direkt hinter ihres stellt. Nun ja, und da auf dem dichtgedraengten Parkplatz ja keinerlei Platz mehr ist, nach links, rechts oder gar nach vorne auszuweichen - Frau am Steuer halt - steigt unsere sich bald zur Femme fatal entwickelnde, derzeit aber noch von Minderwertigkeitsgefuehlen geplagte Della aus, um den Fahrer zur Rede zu stellen. Und siehe da: Es ist genau der Fahrer, der wenig erfreut ueber den von Ihr an die Frontscheibe plazierten Zettel ihr nun das Fuerchten leehren - der Schreibfehler ist nun absichtlich - will.
Nun: Letzten Endes gelingt dies praechtig! Denn der Oberproll und Anfuehrer einer 4-koepfigen, genretypischen total verbloedeten Gang... und macht Della damit maechtig Angst. Sie huscht wieder ins Auto und das eben noch ach so stoerende Auto hinter ihr stellt kein Problem mehr dar. Ja, wie denn auch, denn wir erinnern uns: Kein Auto auf dem Parkplatz mehr weit und breit und mit einem beherzten Tritt aufs Gas kann Della nun problemlos vorausfahrend den Parkplatz verlassen. Da sag ich wirklich nur eines: Aaaaaaaaaaaaaaaargh!
Ja, ich gebs zu: Das sind wieder Punkte, die einen Otto-Normal-Seher kaum wirklich stoeren werden. Die Wirkung auf mich jedoch ist verherend bis dahin und versteht bis dato einfach zu unterstreichen, was das bisherige Umfeld des Filmes mir schon zu vermitteln verstand. Wirkliche Sehfreude kam bei mir ob so viel geballter, regietechnischer Doofheit bei mir nicht wirklich auf. Und selbst wenn man dies mit einem zugedrueckten Auge ausser Acht laesst, versteht der Film noch nicht wirklich zu ueberzeugen.
Doch ein Glueck habe ich weiter geschaut... Denn sonst haette ich wirklich einen der besten Kalauer und Running Gags der letzten Jahrzehnte (!!!!!) verpasst, die der Film zu bieten versteht.
Aber weiter: Della befindet sich nun auf der Flucht vor den 4 Super-Möchtegern-Gangstern und - das Problem hatten wir ja schon beim Parkplatz-Suchen und -Verlassen - verhaelt sich absolut Klischeegerecht. Frau am Steuer, Beherrschung ueber den Wagen verlierend, eine Strasse ohne Ende reinfahrend, mit dem Wagen in eine Baumstammreihe fahrend. Und jetzt kommts Und jetzt kommts Und jetzt kommmts : Das absolute Filmhighlight!
Bob der Baumeister: Er muss eine Verwandte von Della sein... | Wie sonst laesst es sich erklaeren, dass... | der rote Werkzeugkoffer nicht mehr von Ihrer Seite weicht... | ...und selbst beim Pipi-Machen noch im Bild zu sehen ist? | Als Frau von Welt - und offensichtliche Verwandte von "Bob der Baumeister" - geht sie an den Kofferraum und holt ihr rotes Werkzeugkoefferchen heraus. So ein richtig stabiles Ding, sonst nur von muskelbepackter Maennerhand getragen und mit - wie der weitere Verlauf des Filmes zeigen wird - allerlei solidem wie schwerem und handfestem Material beladen. Tjaaaaaa... moderne Frau von heute traegt statt Handtaeschchen im Paris Hilton-Style heute halt rote Werkzeugkoffer durch die Gegend! Jaaaaaaaaaaaaaa und genau das macht Kim Basinger nun waehrend des ganzen Rests des Filmes, wenn die Mega-Gangster ihr nach dem Lebend trachtend die Verfolgungsjagd durch das anliegende Waeldchen starten.
Wirklich Leute: Ich konnte nicht mehr! Nicht nur dass dieses Assecoir natuerlich ein Quell fuer weitere Regiefehler darstellt (nanu, in welchem Haendchen tragen wir denn die Handtasche Marke 2007? Links oder Rechts? und: Ooops, gerade die Szene ohne Koefferchen verlassen traegt sie es nun schon wieder in der Hand) traegt die Verfolgte dieses rein logisch betrachtet nicht gerade leichte Werkzeugkoefferchen mit einer Leichtigkeit durch die Gegend, die ganz deutlich zu offenbaren versteht, dass kaum mehr als leichtester Styropor die Grundlage fuer dieses filmisch grandiose wie handlungsweisende Requisit sein duerfte. Offensichtlich scheint ein Handtaeschchen mit einem Handy und Schluessel darin schon wesentlich schwerer zu sein, wenn man die Leichtigkeit beobachten darf, mit der Kim Basinger und Ihr rotes Werkzeugkoefferchen durch die Waelder springt... Einfach nur: GRANDIOS!
Ueber die nun folgende Verfolgungsjagd auf Leben und Tod muss man nicht viel sagen. Denn sie unterstellt sich den typischen, genrebedingten Logikfehlern, die solche (Billig-)Filme eben mit sich bringen. Damit kann man nun Leben, oder eben auch nicht. Ich persoenlich hab diese "Und wir finden dich immer wieder in den Urtiefen des unuebersichtlichen Waldes" mit einem Laecheln hingenommen und mich noch zusaetzlich daran erfreut, dass Kim Basinger selbst mit dem normalerweise sich zu tode kleppernden und damit eigentlich laermmachenden Werkzeugkoefferchen in unmittelbarer Naehe an Ihren Widersachern vorbeischleichen kann. Kann ja sein, dass das Koefferchen innen geposltert war. Und auch die Tatsache, dass Frau Basinger mit dem Werkzeugkoefferchen in der Hand mal geschmeidig schneller zu rennen versteht als ihr maennlicher Verfolger setzt nur noch das i-Tuepfelchen auf einen Punkt, der dem Film schon lange nicht mehr wichtig erscheint - und irgendwie durch den Verlauf auch nicht mehr ist...
Doch nun genug gelaestert: Denn habe ich mich mit den bescheuerten Tatsachen und genretypischen Schwaechen des Filmes mal abgefunden muss ich letzten Endes doch gestehen, dass ich mit "While she was out" einen Film zu sehen bekam, der nach anfaenglicher Unertraeglichkeit sich so weit zu entwickeln verstand, dass ich doch auf eine gewisse Art und Weise Spaß daran empfinden konnte. Vor allem die orginellen und, natuerlich , auf dem Hauptdarsteller rotes Werkzeugkoefferchen basierenden Kaempfe und Todesszenen sind fuer das Genre relativ ungewoehnlich und verstehen wirklich Sehspaß zu vermitteln. Und Bedauern auf der anderen Seite, dass es nur so wenig Verfolger in der Story gibt, die mit dem neuen Handtaeschchen fuer die Frau zu Tode transaliert werden.
Grandios: Zack, Wusch, Bumm, Tot!
Bob der Baumeister: Er muss eine Verwandte von Della sein... | Fazit: Definitiv nichts besonderes versteht es "While she was out" sich im Laufe der Zeit definitiv zu steigern. Sei es nun durch die aufgefuehrten Bloedheiten, die phasenweise schon fast als gewollt ironisch bezeichnet werden koennten oder durch des eher genreuntypischen Handlungsverlaufs, eingebettet in die ueblichen Doofheiten dieses Genres.
Es gibt aus dem Handgelenk zig Filme dieser Art, die ich definitiv eher empfehlen wuerde. Da reicht schon ein Blick in die diesjaehrige FFF-Liste, in der einige Filme dieses Genres erscheinen, die definitiv als besser und empfehlenswerter zu nennen sind. Dennoch erweise ich der ueberraschenden Wendung des Filmes ebenso Tribut wie seiner durchaus vorhandenen Steigerung im Verlauf. Der oben nun mehr als genug durch den Kakao gezogene, handlungsentscheidende Requisit bekommt definitiv einen Sonderpunkt so dass am Ende doch irgendwie ueberraschende 5/10 fuer "While she was out" stehen bleiben.
Typische Fastfood-Unterhaltung, die sonst nichts besonderes besonderes bietet, das Genre aber auch nicht in den Dreck zieht. Zwar hat man danach noch irgendwie Hunger, aber wenigstens bleibt einem Eines immer in besonderer Erinnerung... und das gelingt nicht jedem Film. Letzten Endes hab ich in seiner Gesamtheit wirklich schon Schlimmeres gesehen!
Nachtrag: Oh, wie ich gerade noch erfahren hab, handelt es sich bei "While she was out" um einen Echtzeitthriller... öhm, nun ja, ganz ehrlich: Es macht weder was aus, noch merkt man es
| Alternativ-Poster:
-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |