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Redacted
 
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GreatWhite
Erstellt am Mon, 03 November 2008, 07:38


Yakuza Kochclub Vorsitzender


Gruppe: Admin
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Mitgliedsnummer.: 124
Mitglied seit: 14.07.2003



Redacted
(Redacted)

Kinobesucher in Deutschland: DVD Premiere

US Box Office - 26.000 US Dollar

Die DVD/Blu-ray bietet :

Hauptfilm : Redacted

USA 2007
Laufzeit : 86 Minuten
FSK : k.J

Bild : 1:1,78 (16:9)
Ton : D/E - D.D 5.1
Anbieter : Kinowelt

Regie : Brian de Palma

Extras : Interviews / Trailer

Verkaufspreis ab Februar 2009 - ca 20 € DVD - 28 € Bluray

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Das Thema Krieg ist für Regisseur Brian de Palma kein neues Metier. Bereits vor 18 Jahren inszenierte er mit "Die Verdammten des Krieges" einen Film, der auf einem authentischen Vorfall im Vietnam-Krieg beruhte. Nun hat er mit Redacted ein ebenso schreckliches Ereignis im Irak- Krieg dokumentiert.

Erscheint am 16 Dezember im Verleih und Mitte Februar 2009 im Verkauf !

"Dokumentiert" ist sogar der absolut "richtige" Ausdruck für diesen Streifen. Denn im Gegensatz zu dem oben erwähnten "Verdammten des Krieges" spult de Palma das Geschehene nicht im Sinne eines Spielfilmes ab, sondern hat das Ganze "pseudodokumentarisch" versehen. Also auch hier kommen die momentan absolut trendigen "Wackelkamera" Szenen zum Einsatz. Allerdings lange nicht so extrem, wie bei anderen Filmen der letzten Monate.

De Palma musste trotz Ehrungen und Preisen für seinen neuen Film (die hauptsächlich aus Europa kamen) - vor allem in der amerikanischen Heimat - derbe Kritik einstecken. Nun ja - Er tat auch etwas, mit was der "Amerikaner" nicht so gerne konfrontiert wird : Kritik am System und ein zerbröckelnder Heldenstatus sind nun mal nicht das, was man dort gerne sehen möchte. Wobei er doch nur einige "schwarze Schafe" anprangert, die im März 2006 für das Massaker von Mahmudija verantwortlich waren....


Zum Inhalt :

Irgendwo im Irak an einem amerikanischen Kontrollposten an der Stadtausfahrt vertreiben sich die jungen Männer der Alpha-Kompanie die Langeweile beim Wacheschieben im besseren Falle mit Amateurfilmerei und im schlechteren, in dem sie minderjährige irakische Schülerinnen besonders ausführlicher Leibesvisitationen unterziehen. Als Gerüchte von Vergewaltigung und Mord durch GIs die Runde machen, spitzt sich die Sicherheitslage zu und es kommt zu einer offiziellen Untersuchung. Knapp zwanzig Jahre nach "Die Verdammten des Krieges" variiert Brian De Palma mal wieder ein verbrieftes Sexualverbrechen durch eine Gruppe enthemmter US-Soldaten und nutzt die Gelegenheit zum nachdrücklichen Plädoyer wider die Schrecken des Krieges. Die stilistischen Mittel, derer er sich dabei bedient, sind allerdings inzwischen andere : Statt in chronologischer Spielfilmgestalt entfaltet sich die Story in einer wilden Montage aus (inszenierten) Fernsehschnipseln, Reportage-Clips, YouTube-Videos und dokumentarischen Amateuraufnahmen.


Das ist auch der Grund weshalb ich "Redacted" schon beinahe nicht als "Spielfilm" bezeichnen möchte. Obwohl hier nicht mit "genauen" Daten hantiert wird, erinnert das Gezeigte wirklich mehr an eine Dokumentation als an einen "Unterhaltungsfilm". Wer also etwas wie : "Platoon", "Full Metal Jacket" oder, (um einen neueren Film des Genres zu erwähnen) "Jarhead" erwartet, sollte lieber einen Bogen um diesen Film machen.

Ein zwiespältiger Film, dessen Bewertung mehr als schwer fällt. Wie bereits gesagt : "Unterhaltung" im herkömmlichen Sinne ist es definitiv nicht - aber ein "erschreckendes" Dokument über die "andere Seite" eines schrecklichen Krieges !

7 von 10 Points !

Greaty


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"So wie ich das sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet & es existieren nur noch die Idioten ! " D.o.t.D
 
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GreatWhite
Erstellt am Mon, 03 November 2008, 14:31


Yakuza Kochclub Vorsitzender


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Hier noch ein Interview mit Brian de Palma zu "Redacted"

Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Brian De Palma prangerte mit "Die Verdammten des Krieges" Gräueltaten in Vietnam an. In "Redacted", ausgezeichnet mit dem Silbernen Löwen für die Beste Regie, simuliert er grausame Kriegsrealität im Irak. Einer der mutigsten und umstrittensten Wettbewerbsbeiträge in Venedig.


Was heißt "Redacted"?

Ein Dokument ist "redacted", wenn Passagen unkenntlich gemacht sind, wie es oft bei Kriegskorrespondenz vorkommt, eine Entfernung heikler Informationen. Redacted heißt, einen Text oder einen Film für die Veröffentlichung vorzubereiten. Die Geschichte des Irakkriegs wurde von den großen Medien skrupellos mit Streichungen verkauft. Wenn Amerika solch einen Wahnsinn beginnt, müssen wir auch die furchtbaren Bilder sehen - als Konsequenz dieser Vorgehensweise. Das passiert aber nicht.

War das im Vietnamkrieg anders?

Da gab es Fernsehbilder von Leichensäcken und Toten im Dschungel, von verwundeten Soldaten, psychisch kaputten Kämpfern und Protestierenden an der Heimatfront. Über dem Irakkrieg liegt verlogenes Schweigen.

Ihre brutalen Bilder entsprechen nicht dem, was Kinogänger am Samstagabend erwarten.

Mein Film ist sehr schmerzhaft. Dennoch hoffe ich, dass er etwas bewirken kann und auf ein aufgeschlossenes Publikum trifft, auch ein junges. Die sind nicht nur alle auf Trash fixiert. Ich setze einen Kontrapunkt zu den traditionellen Medien.

Auf die sind Sie nicht sehr gut zu sprechen.

Weil sie Innovationen fürchten und nur ihren Status wahren wollen. Außerdem stecken viele mit dem Bush-Establishment unter einer Decke. Mein Film beruht auf Informationen aus dem Internet, Blogs von Soldaten und ihren Frauen, auf von Soldaten gedrehten Amateurvideos, Youtube usw. Wir mussten das Material kaufen, dramatisieren und emotionalisieren, damit es als Film funktionierte. Dann folgten die rechtlichen Fragen. Ich darf über manches nicht reden, sonst habe ich Anwälte am Hals. Jedes Bild wurde auf seine Gesetzeskonformität abgeklopft.

Wieso trauen Sie dem Internet?

Weil das noch nicht so viel Geld bringt. Sobald Geld eine Rolle spielt, fängt die Korruption an.

Gibt es keine Überschneidungen zwischen Dokumentarischem und Fiktion?

In Amerika wissen wir nicht mehr, was Wahrheit überhaupt ist. Sinnentleerte Realityshows gaukeln uns Wirklichkeit vor, und die Leute nehmen das für bare Münze. Dieses ewige Wiederholen von Alltagsdingen ist schon riskant.

Wie ist das Projekt entstanden?

Während des letztjährigen Toronto International Film Festival haben mich die Finanziers von HDNet Films gefragt, ob ich einen Film auf HD drehen will. Als ich von der Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens in Samara und dem Mord an der ganzen Familie las, hatte ich das richtige Thema. Man kriegt fünf Mio. Dollar und 18 Drehtage. Das sind die Vorgaben. Da kann ich also nicht viel falsch machen.

Wie steht es mit einer Kinoauswertung?

Magnolia bringt "Redacted" in den USA als klassischen Arthouse-Filmstart in wenigen Schlüsselstädten heraus. Bei positiver Resonanz wird die Kopienzahl aufgestockt.

Fällt es Ihnen schwer, nach dieser hautnahen Erfahrung einen großen Film wie das Prequel von "The Untouchables: Capone Rising" zu drehen?

Überhaupt nicht. Zeit ist der Aktivposten bei einer Studioproduktion. Natürlich mischen mehr Nasen mit, aber ich möchte nicht nur auf einer Hochzeit tanzen. In Hollywood gibt es alles: Produzenten, die Kasse machen und auf die Kasse gucken, wie Michael Bay, und ernsthaft engagierte Filmbuffs, wie Steven Soderbergh. Ich gehöre sowieso nicht zum Club und interessiere mich nicht für Luxusautos oder schicke Villen. Das juckt mich alles nicht. Ich kann auch in einem Motelzimmer wohnen und glücklich sein.

Was planen Sie für die Zukunft?

Jetzt bin ich 67, ein Alter mit überschaubarer Zukunft. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich noch gesund aufstehe und gute Arbeit leisten kann, und bin glücklich mit meinen Filmen. Jedenfalls bin ich nicht jemand, der zurückgezogen in seinem Bunker über verpasste Gelegenheiten jammert.

Quelle: Blickpunkt:Film


Greaty

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