So dann, endlich hab ich es mal geschafft, die 3 japanischen Ring-Filme anzusehen - lang genug hats ja gedauert
Als die Amerikanische Version von "The Ring" in die Kinos kam, war vielerorts zu lesen dass die japanische Original-Version wesentlich besser sei und vor allem das Ende schockierender sein solle. Ich ging also mit grossen Erwartungen an diesen Film ran, muss ich zugeben.
Der Inhalt sollte nach dem amerikanischen Remake nun an sich ja weitlaeufig bekannt sein; und das der amerikanische Ring ja ein Remake des hier vorgestellten Japanischen ist, unterscheidet sich der Inhalt des Filmes auch nicht wirklich... Es taucht ein todbringendes Video auf und jeder der es sieht bekommt einen Telefonanruf der ihm mitteilt, dass er innerhalb von 7 Tagen sterben wird... Nonsens oder Realitaet ?
Und nicht nur die hier erwaehnte Rahmenhandlung ist identisch; nein - an sich ist der gesamte Film mit dem Remake identisch: Eine Clique junger Teenies schaut sie das Video an und 7 Tage spaeter sind alle (Naja, alle bis auf ein Maedchen was im Verlauf der Trilogie noch an Bedeutung gewinnen wird - im Gegensatz zum amerikanischen Verlauf) tot.
Da eines der Opfer ein Familienmitglied der Fernseh-Reporterin Reiko Asakawa war, stellt sie nähere Nachforschungen an, ohne dieses Thema selbst erstmal wirklich ernst zu nehmen, bis sie selbst das Video gesehen hat... danach nimmt das Unheil Ihren Lauf, denn auch ihr Ex-Mann und Ihr Sohn werden in die Geschichte hineingezogen.
Wie schon erwaehnt: Der "original Ring" ist mit dem amerikanischen Remake sehr identisch - einzig und allein der uebliche Unterschied zwischen den amerikanischen und japanischen Horror-Filmen ist auch "The Ring" leicht anzumerken: Die Japan-Version verzichtet weitgehend auf die visuellen Schocker-Elemente und bedient sich mehr des subtilen und tiefgruendigeren Horrors - was in meinen Augen aber wenn man die amerikanische Version schon gesehen hat und die Aufloesung kennt dann eher langweiliger erscheint, da das Unheimliche des Filmes dem Seher nicht mehr so wirklich Unheimlich erscheint.
Der "original Ring" setzt allerdings ein klein wenig mehr als die amerikanische Version auf die "Gruende" des Videos und auf die Personen Sadako (das Maedchen aus dem Video) und Ihrer Mutter Yamamura Shizuko (die Frau mit dem Spiegel aus dem Video) und deren Geschichte aus der Vergangenheit, was dem Film eben das etwas "Mehr" an mystischem Touch verleiht als der Amerikanische besitzt, der an dieser Stelle der Story-Line vom Original etwas mehr abweicht. Der Zuseher erfaehrt mehr (oder vielmehr leicht anderes) ueber die Hintergruende der in dem Video vorkommenden Personen, ohne dass dies aber nun wirklich zur Loesung des Raetsels beitragen wuerde. Ebenso liegt das Augenmerk ein klein wenig mehr auf die seltsamen Geschehnisse in Verbindung mit dem Video, wie die verschwommenen Aufnahmen der Opfer. Auch dieser Fakt wirkt sich in Teil 1 absolut noch nicht auf die Story aus; bekommt dann aber im 2. Teil eine, wenn nicht sogar DIE entscheidende Bedeutung.
Dies ist aber eben das, wo die japanischen Filme sich unterscheiden: Der Zuseher muss sich an einigen Stellen einfach selbst mehr Gedanken machen; und so ist es auch bei "The Ring", wenn auch nicht so ausgepraegt wie bei manch anderen die ich schon gesehen habe.
Gegen Ende hin dann allerdings wird "RingU" (der Original-Titel) dann wirklich irgendwie bescheuert - Wenn beim Versuch Ihr Leben vor dem Ablauf des 7. Tages zu Retten Reiko und Ihr Ex-Mann zum Brunnen fahren straeuben sich mir vor allem in der Darstellung die Nackenhaare...
Zitat (Doppelklick zum übernehmen)
Die beiden fahren zum Brunnen und wollem diesem das Wasser entfernen... soweit so gut; der Sinn bleibt zwar unerklaert, aber das kann man ja noch hinnehmen. Wenn dann allerdings die Frau oben am Brunnen steht und stundenlang einen Wassereimer nach dem anderen hochziehen darf waehrend der Mann unten einfach nur gemuetlich das Wasser in die Eimer fuellt, fragt man sich in der minutenlangen Darstellung der Szene und bei zusehend erschoepfter werdender Frau ernsthaft, was dieser Schwachsinn soll. Irgendwann; allerdings als der Brunnen noch massig Wasser beinhaltet und die Zeit schon fast abgelaufen ist, bekommt der Mann dann doch die Idee mal die Rollen zu tauschen und die vermeindlich schwerere Arbeit zu uebernehmen und die Wassereimer hoch zu ziehen... Ne, also sorry - bei aller Liebe, aber das setzt dem Film einfach die Krone der Dumm-Daemlichkeit die ich an dieser Stelle nicht so lange ertragen konnte, wie der Film dies zeigte. Was hier vielleicht als "Spannungselement" gedacht war - wirkt einfach nur laecherlich, wenn Reiko stundenlang vor Erschoepfung zusammenbrechend Eimer hochzieht und der Mann unten immer nur meint, sie muesse schneller sein...
Abgesehen von dieser Sache hat man aber einen grundsoliden japanischen Horror-Film gesehen, den ich nun persoenlich aber um ehrlich zu sein so spektakulaer und atemberaubend nicht fand, wie man einzelnen Berichten nach meinen konnte nach dem das amerikanische Original erschien.
Auch die Behauptungen ueber das "angeblich" viel haertere Ende der japanischen Version kann ich ueberhaupt nicht nachvollziehen - Denn das Ende entpsricht im Sinn und Konsens absolut dem amerikanischen Remake; nur mit dem Unterschied dass es offener und ein klein wenig deutlicher Vermittelt wird als in der Amerika-Version. Dadurch entsteht zugegebenermassen etwas mehr Atmosphaere und Spannung und eben auch (gut-tuende) Ungewissheit ueber das Ende des Filmes und deren Hauptdarsteller - ist aber in keinster Weise irgendwie als so viel schockierender zu Bezeichnen als beim amerikanischen Remake. Sinn und Konsens des Endes sind identisch, nur die Umsetzung und Darstellung unterscheiden sich leicht - vor allem in der "Klarheit der Handlung".
Als Fazit bleibt also zu ziehen, dass mir (abgesehen vom meines Erachten nach besser umgesetzten Ende ) die amerikanische Version von "The Ring" wesentlich besser gefallen hat als die japanische. Denn bei dieser schlich sich ueber einige Stellen des Filmes doch auch ein wenig Langeweile ein, die ich beim Amerikaner nicht erlebt habe. Ich denke nicht, dass ich die Begeisterungsstuerme ueber "RingU" so bedinungslos geteilt haette, haette ich das Teil vor dem amerikanischen Remake gesehen... Allerdings muss man auch sagen, mit Blick auf die 2 folgenden Teile - dass ich da wohl wieder ueberwiegend anderer Meinung bin als die "Allgemeinheit" - denn ich fand ueberwiegend genau den Teil gut, den einen Grossteil der Kritiken im Netz als den schlechtesten bezeichnen; und die die mit guten Kritiken versehen wurden - wie Teil 1 z.B. - fand ich eher schlechter... Aber dazu mehr in den folgenden 2 Teilen zum Japanischen Ring.
"The Ring" aka "RingU" bekommt von mir "nur" 5/10 Punkte; die allgemeine Begeisterung ueber den Film kann ich so nicht teilen, aber man bekommt trotzdem einen soliden und japan-typischen Horror-Film geboten, der das Sehen wert ist; es gibt definitiv Schlechteres.
Vielleicht kommt diese eher schlechte Wertung fuer "RingU" aber auch in dem Zusammenhang zustande, da ich durch das vorherige Sehen des ameerkanischen Filmes einfach keine wirkliche Spannung in der Story mehr empfinden konnte, da mir der Verlauf und Ausgang schon bekannt war und ich eben auch nicht durch ein anderes Ende ueberrascht wurde - diese Moeglichkeit sollte man fairerweise bei meiner Beurteilung von "RingU" in Betracht ziehen.
Wer weder den amerkanischen noch den japanischen bisher gesehen hat, dies aber tun moechte dem wuerde ich empfehlen zuerst die japanische Version und dann das amerikanische Remake anzusehen; so ist fuer beide Filme sicherlich mehr Spaß geboten wie wenn man die andere Reihenfolge einschlaegt...
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- Wenn beim Versuch Ihr Leben vor dem Ablauf des 7. Tages zu Retten Reiko und Ihr Ex-Mann zum Brunnen fahren straeuben sich mir vor allem in der Darstellung die Nackenhaare...
- Denn das Ende entpsricht im Sinn und Konsens absolut dem amerikanischen Remake; nur mit dem Unterschied dass es offener und ein klein wenig deutlicher Vermittelt wird als in der Amerika-Version. Dadurch entsteht zugegebenermassen etwas mehr Atmosphaere und Spannung und eben auch (gut-tuende) Ungewissheit ueber das Ende des Filmes und deren Hauptdarsteller - ist aber in keinster Weise irgendwie als so viel schockierender zu Bezeichnen als beim amerikanischen Remake.
