King of Bollywood alias MacGyver-Sid alias Bill Murray von MBL
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| | Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe) | Trailer
USA/Australien 2009
Regie: George C. Wolfe mit: Richard Gere (Dr. Paul Flanner), Diane Lane (Adrienne Willis), Christopher Meloni (Jack Willis), Viola Davis (Jean), Becky Ann Baker (Dot), Scott Glenn (Robert Torrelson), Linda Molloy (Jill Torrelson), Pablo Schreiber (Charlie Torrelson), Mae Whitman (Amanda Willis), Charlie Tahan (Danny Willis), Carolyn McCormick (Jenny), Ted Manson (Old Gus), James Franco (Mark Flanner)
FSK: 6 Laufzeit: 93 Min. (Geprüft)
Genre: Drama, Romanze, Tragödie
Sprachen: DD5.1 Deutsch/Englisch/Spanisch Bildformat: Widescreen (2.40:1) Extras: Alternative Szenen, Interviews, Music Video
Dt. Kinostart: 16.10.2008 Verleih: erhaeltlich (17.02.2009) Verkauf: erhaeltlich (17.02.2009)
Deutsche Webseite Offizielle Webseite |
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Schnulzenalarm mit Taschentuch verkaufsfördernder Garantie Was ich erwartet habe: Die Namen Richard Gere und Diane Lane gehoeren in unserer heutigen Zeit nicht mehr unbedingt zu den Namen, die einen Kinoerfolg garantieren. Vor Jahren noch doch ein ziemlicher Garant fuer volle Kinohaeuser fristen heutzutage nicht nur Filme dieser alteingesessenen Darsteller oftmals ihr Dasein als DVD-Premiere.
So duerfte das Erscheinen im Kino dieses Filmes wohl eher an der Tatsache gelegen haben, dass fuer "Das Lächeln der Sterne" - über die auch inhaltlich recht sinnfreue, deutsche Uebersetzung des englischen Original-Titels "Nights in Rodanthe" will ich nun mal gar nicht herziehen - die Romanvorlage des momentan recht angesagten Nicholas Sparks zu Grunde lag, der sich auch fuer die Story des filmisch doch recht gelungenen "Message in a Bottle" verantwortlich zeigte; was man auch an den recht gross ausgefallenen Lettern des Kinoplakates entnehmen kann.
So sollte es eigentlich schon recht klar sein, was den geneigten Sehinteressenten bei "Das Lächeln der Sterne" erwarten wird. Naemlich Herz-Schmerz in nicht zu Triefen aufhoeren wollender Tradition... Nun; und genau das habe ich natuerlich auch erwartet. Wobei ich den Film nicht wegen seiner Romanvorlage, sondern als immer aelter werdender Kritiker wegen der Hauptdarsteller. Denn auch wenn sie bei der nachwachsenden Generation nicht mehr Hipp genug sind und schauspielerische Qualitaet nicht mehr zu den wichtigsten Elementen einer heutigen Karriere zaehlt, schaetze ich gerade letzteres an diesen beiden in die Jahre gekommenden Actricen.
Inhalt: Adrienne Willis (Diane Lane Leben versinkt gerade im Chaos. Seit 7 Monaten von ihrem Mann getrennt hat sie nicht nur Probleme ihre heranwachsende Teenager-Tochter in den Griff zu bekommen, auch ihr Ex-Ehemann macht es ihr nicht gerade leichter, der nach dem Scheitern seiner neuen Beziehung ploetzlich die Liebe zu seiner Ex-Frau urploetzlich wieder gefunden hat und auch nicht davor zurueckschreckt, seine Kinder dazu einzusetzen, seine Frau zurueck zu bekommen. Deshalb zieht sie sich in das Küstenstädtchen Rodanthe in den Outer Banks von North Carolina zurück, um in der Pension einer Freundin in Ruhe ihre Probleme zu überdenken.
Zeitgleich mit Adriennes Ankunft in Rodanthe, warnt der Wetterbericht vor einem gewaltigen Sturm, und ein gewisser Dr. Paul Flanner (Richard Gere) strandet in dem Ort. Er ist der einzige Gast in der Pension und ebenfalls kein gewöhnlicher Wochenendurlauber: Flanner steckt selbst mitten in einer schweren Existenzkrise, die er zumindest teilweise in Rodanthe zu bewaeltigen versucht.
Während sich der Sturm zusammenbraut, kommen sich Adrienne und Paul langsam näher. Ein einziges magisches Wochenende löst eine Romanze aus, die beide nie mehr vergessen werden und ihr Leben für immer verändert...
(Na... nun mal ehrlich: Wer haette das nun gedacht, haeh? )
Kritik: Fast schon klar: Natuerlich gibt es an den schauspielerischen Qualitaeten der beiden Hauptdarsteller, in ihrer dritten Zusammenarbeit nach "Cotton Club" und "Untreu", nichts zu meckern. Zumindest dann, wenn man es (als Mann) schafft, hinter die Schicht der heftigen Schmalzattacke zu blicken, die "Das Lächeln der Sterne" einem da vorsetzt.
Auch wenn dieser Umstand einer herzzerreisenden Praesentation natuerlich zu erwarten war, so legt "Das Lächeln der Sterne" da schon nochmal kraeftig eine Schippe drauf und wandert damit oftmals zwischen einem extrem schmalen Grat zwischen gelungener Romanzen-Dramatik und unertraeglichem Romanzen-Kitsch. Einem Grat, der so manchen Zweifel an der inhaltlichen Entwicklung der Story und vor allem an dem Verhalten der beteiligten Personen aufkommen laesst.
Doch: So muss es wohl einfach sein, wenn das Herz und die grossen Gefuehle einer Geschichte im Vordergrund steht. Und vor allem das weibliche Publikum wird sich ob der massiven Attacke auf die eh schon wesentlich labilere Gefuehlswelt kaum daran stoeren, dass so mancher Sinn und Zweck der Handlung eher fragwuerdig denn schluessig erscheint.
So gibt sich "Das Lächeln der Sterne" seinem Auftrag hin und praesentiert eine Romanze, die durch Optik und Sound bestens unterstuetzt werden kann und auch durch das ansehliche Schauspiel der Hauptdarsteller dahingehend ueberleben konnte, dass ich nicht schreiend den Film abschalten wollte oder gar Aengste ausstehen musste, dass eine Triefpfuetze auf dem Boden am Ende des Filmes das sichere Aufstehen vom Sofa verhindern koennte.
"Das Lächeln der Sterne" hat eine gewisse Ausstrahlung, die seine Existenz berechtigt. Allerdings mangelt es ihm ein bischen an inhaltlicher Tiefe und Entwicklung der Story, die damit doch weit hinter den Qualitaeten von "Message in a Bottle" beispielsweise hinterher zu haengen versteht. Doch der Charme des Filmes und seiner Darsteller verhindert gekonnt ein Abrutschen ins Bodenlose der Wertungsskala.
Gekonnt angenehm seicht wandelt der Film auf seinen Spuren, die sich nach einer anfaenglichen gefuehlten 7 mangels der Entwicklungsstoerung des Filmes langsam auf eine 6 herab zu senken versteht. Und gerade zu einem Zeitpunkt, wo der Herzschmerz am groessten und der (erneut maennliche Drang) zum Abschalten immer groesser zu werden droht haut der Film eine Wendung in seine bis dahin so vorhersehbare Story, dass man de facto zu diesem Zeitpunkt keine Chips, Popcorn oder Cola im Magen intus haben sollte. Denn dieser dann folgende Schlag in die Magengrube verdirbt einem nicht nur den Appetit, sondern laesst einem auch die Kinnlade regelrecht auf den Boden plumpsen.
Dieser Magengrubenschlag ist definitiv das Ereignis des Filmes, welches ihn davor schuetzt noch weiter in der Wertungsgunst abzufallen und seine Wirkung definitiv zu steigern versteht, sobald man diesen doch recht unerwarteten Schock dann erstmal verdaut hat. Ein Schock, der mir beim direkten Sehen zwar erstmal irgendwie den Spaß verdorben hat, der nach einigem Wirken aber gerade eben den Punkt darstellt, der den Film von den ueblichen Herz-Schmerz-Filmen mit dem ueblich belanglosem Inhalt zu unterscheiden versteht.
Fazit: Es sollte nach den Worten klar sein: Wirklich etwas Besonderes stellt "Das Lächeln der Sterne" nun nicht dar und seine Seichtheit ueberschreitet doch einige Male die Grenzen des Ertraeglichen. Doch auf seine Art und Weise hat er fuer das vorhandene Genre seine Existenzberechtigung, die sich nicht zuletzt durch die Schauspieler, sondern gerade durch das recht unerwartete Ende zu definieren versteht.
Auch wenn es inhaltlich staerkere Filme gibt, die auf den Spuren dieses Themas wandeln ("Message in a Bottle", "Sommersby", "Das Haus am Meer") konnte mir "Das Lächeln der Sterne" letzten Endes doch zusagen. Und auch wenn ich mir letzten Endes ein bischen weniger Schmalz und etwas mehr Tiefgang erhofft hatte, schneidet die dritte Zusammenarbeit von Richard Gere und Diane Lane mit hart erarbeiteten 7/10 Punkten ja nicht gerade schlecht ab. Eben halt so was richtiges fuers Herz...
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-------------------- Nicht mehr alle Tassen im Schrank? - Dann stell doch Gläser rein! |