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MBL Board > Filmkritiken - Shorties > Carmen (2022, Benjamin Millepied) |
Geschrieben von: Sidschei am Thu, 14 March 2024, 10:54 | ||
[Kritik][Filmdetails] _Titel_ Carmen _OTitel_ Carmen _Regisseur_ Benjamin Millepied _Darsteller_ Elsa Pataky, Paul Mescal, Melissa Barrera, Rossy de Palma, Nicole da Silva, Tara Morice, Benedict Hardie, Richard Brancatisano, Kaan Guldur, Nico Cortez, Pip Edwards, Damien Thomlinson, Marina Tamayo, The D.O.C., Zac Drayson, Kevin MacIsaac, Corey London, Ryan Oliver Gelbart, Alejandro Corsino, Paul Pedersen, Morgan Smallbone, Darvin Dela Cruz, Sadie Thornton, Lio Chavez, Jobe Zammit-Harvey _Genre_ Drama, Musical _Land_ Australia, France _Jahr_ 2022 _Laenge_ 116 _URLfilmstarts_ hxxps://www.filmstarts.de/kritiken/256034.html _URLimdb2_ hxxp://www.imdb.com/title/tt6875952/ _GesehenAls_ Englische OV [/Filmdetails] Es gibt diese Filme, wo man schon nach 5 Minuten weiss: Das wird nichts... Es gibt diese Filme, die mit aller Gewalt Kunst bzw kunstvoll sein wollen, es aber (in meinen Augen) nicht sind... Kunst ist nicht, indem man mit dem Holzhammer irgendwo draufhaut, unkontrolliert verschiedenste Stilrichtungen des Scores stilbrechend aneinander reiht. Kunst ist nicht, wenn man Szenen willuerlich brechend abspielt. Kunst ist nicht, wenn man auch nur wirklich jede so unnoetige Szene mit Gewalt unter Einsatz schwertriefender (oder auch nicht) Drehbuchworte auf ein Maximum von Laenge zieht. Man auf Gedeih und Gederb versucht, darstellerisch, optisch und schnitttechnisch andere Filme zu kopieren. Szenen willenlos aneinanderreiht und dann meint, man waere ein ganz Grosser. Doch dabei nix anderes dabei herauskommt, an der eigenen Kunst zu scheitern und man erkennen muss, dass man ein ganz Kleiner in einem Rad ist, in dem viele scheitern, weil sie sich komplett ueberschaetzen. Den ultimativen Kick findet (Moechtegern-)Kunst darin, zwar fuer Awards nominiert und von einer Randgruppe geliebt, jedoch vom Publikum komplett ignoriert zu werden. Kunst ist fuer mich, wenn ich sie sehe und sie mich beruehrt. Was "Carmen" hier abliefert, das ist konstruierte Kunst. Konstruierte Kunst die unbedingt will, dass man kontrovers ueber sie diskutiert und den kuensterischen Aspekt auf Teufel komm raus irgendwie reinkonstruiert. Wer das mag, ist bei "Carmen" richtig. Kunst suchen. Ich mags nicht. Mich muss Kunst erreichen. Und nur weil etwas Kunst sein mag und dafuer von anderen gefeiert wird, muss ich es weder als Kunst empfinden, noch gut finden. Und obwohl ich ein Faible fuer das spanische (mexikanische) Flair und auch durchaus mal die intensive Klaenge und Taenze eines Flamencos zu schaetzen weiss, habe ich diesen Film nicht ausgehalten und auch im Vorspul-Modus gemerkt, ass sich an diesem Film und der Art null aendert. Keine Dynamik, kein Lebensgefuehl, kein Flamenco. Doch, ein Mal gab es dieses Feeling, wie es fuer mich sein muss: In der Eroeffnungssequenz, die aber unter all den von mir angesprochenen, kuensterlichen Aspekten schon zu leiden verstand. Ansonsten hat mich der Soundtrack und Score dieses Filmes zu Tode genervt. Dieses gewollt kuenstlerische, jede Szene mit irgendwas zu unterlegen, was ebenfalls mehr dem Kunst- als Passend-Sektor zugeordnen muss, war eine Qual. Entweder irgendwelche quitschig-kirchlich angehauchtenm engelsaehnlichen Chor-Melodien oder dunkle, satanistische Toene, die aber nicht weniger gequitscht haben und nicht mehr als ein simples schwarz und weiss ohne inspiration darzustellen verstanden. Das war keine Huldigung an den Flamenco, sondern eine (akkustische) Vergewaltigung selbigen. "Carmen" fehlt fuer mich alles, was "Carmen" ausmachen muss: (mexikanisches) LEBENSGEFÜHL! Da ich gespult habe, enthalte ich mich einer Wertung. Wohin die bei mir aber geht, sollte klar sein. Jeder/m, welche den Film zu moegen verstehen sei es gegoennt und ich wuensche viel Spaß beim Sehen
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