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MBL Board > Film-Allerlei > [Film/FFF'05 #3] The Zodiac |
Geschrieben von: Sidschei am Thu, 11 August 2005, 13:07 | ||||||||||||||
Dann naehern wir uns mal, zumindest in den Kritiken , dem zweiten Tag. Dieser begann mit:
Offizielle Inhaltsangabe (blos der Übersicht wegen "versteckt")
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Geschrieben von: mirko am Wed, 24 August 2005, 15:07 |
ein kleiner feiner thriller mit ungewöhnlichem erzählansatz und leider ohne ende. zodiac erzählt die wahre geschichte eines serienkillers, der ende der 60er, anfang der 70er in der bay area sein unwesen trieb und teenager erschoss bis er 1978.... immernoch nicht gefasst wurde, sondern einfach aufhörte, behauptete insgesamt 37 opfer verursacht zu haben, was offiziell nie bestätigt werden konnte, und mit der polizei einen regen briefkontakt pflegte. bereits 69 schickte er einen code an die polizei, der angeblich seine identität verrät, jedoch scheinbar nicht geknackt werden konnte. wer dirty harry 1 gesehen hat, wird vielleicht parallelen erkennen. diese sind beabsichtigt, denn scorpio wurde von don siegel nach vorbild des zodiac kreiert. eine tatsachenverfilmung, wie diese hier, gab es aber noch nie und nun gibt es gleich zwei, denn david finchers zodiac (2006) befasst sich mit demselben thema. dieser hier jedoch wählt einen ansatz, der für eine solche geschichte zunächst ungewöhnlich erscheint. es geht dem regisseur bei The zodiac weniger um die schrecklichen taten des killers, sondern vielmehr darum, was diese taten bei der bevölkerung im allgemeinen auslösen, als der täter auch nach jahren nicht geschnappt wurde. er schickt seine briefe nämlich nicht nur an die polizei, sondern direkt an 2 zeitungen mit, die alle einzelheiten natürlich sofort veröffentlichen. "kinder sind gute ziele. ich denke, ich werde mir einen schulbus aussuchen. einen schuss auf den reifen, um ihn zum stehen zu bringen und dann ein kind nach dem anderen, wie sie aus dem bus kommen..." verständlich, daß das bei der zeitunglesenden bevölkerung panik auslöst. the zodiac legt spezielles augenmerk auf die familie eines ermittelnden polizisten (ex-calvin klein-model justin chambers) gelegt, der seiner frau (robin tunney) und seinem sohn (rory culkin) im zuge der ermittlungen zunehmend fremd wird und zwischen schutz der familie und nicht vorangehenden ermittlungen hin und hergerissen ist und zeigt mit kühlen bildern, wie ein killer mit hilfe der medien (die unfähigkeit der polizei demonstrierend) ein volk in angst und schrecken versetzen kann. dabei bleibt der film selbst eher ruhig und legt keinen wert auf spannende exekutions-szenen. was mir nicht gefiel, ist, daß der film kein ende hat. er legt mehr augenmerk auf den anfang der taten des killers und das ende kommt unvermittlet und plötzlich, um im anschluß per texteinblendungen die geschichte in ein paar sekunden zuende zu erzählen. die geschichte des zodiac hat ein ende (trotzdem er nicht gefasst wird), nämlich 1978 und das hätte man nutzen können. was mir sehr gut gefiel: der abschiedsbrief des zodiac an die polizei, in dem er schreibt, wieviele opfer er "produziert" hat, endet sinngemäß mit folgenden worten:" ich frage mich, wann es einen film über mich geben wird. ich bin gespannt, wer mich spielen wird. das pikante daran ist, daß sich der regisseur das zu herzen genommen hat und man das gesicht des killers nicht einmal sieht. der killer wird nur in umrissen dargestellt und man vernimmt lediglich seine stimme, die aber einem völlig unbekannten schauspieler gehört. keine medienpräsenz also für den killer, um ihn keinen letzten gefallen zu erweisen. fazit: 6/10 der original-titel ist übrigens: In Control of All Things |