| Flags of Our Fathers (Flags of Our Fathers)
USA 2006 Premiere am: 20. Oktober 2006 (USA) Dt. Start: 18. Januar 2007
Regie: Clint Eastwood Darsteller: Paul Walker (Hank Hansen), Ryan Phillippe (John Bradley), Jesse Bradford (Rene Gagnon), Adam Beach (Ira Hayes), Jamie Bell (Ralph Ignatowski), Joseph Cross (Franklin Sousley), Neal McDonough (Captain Severance), Robert Patrick (Colonel Chandler Johnson), Barry Pepper (Mike Strank), Ken Watanabe (General Tadamichi Kuribayashi)
FSK: 12 Laufzeit: 131 Min.
Genre:
Trailer |
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Film- und Kriegswirrwarr Was ich erwartet habe: War mir so recht nicht klar, wenn ich ehrlich bin. Clint Eastwood gehoerte sehr lange Zeit ja nicht unbedingt zu meinen Lieblingen, wie treuen Lesern bekannt sein duerfte. Doch mit seinen letzten (Regie-)Werken wie "Million Dollar Baby" oder auch "Mystic River" konnte er mich durchaus ueberzeugen und meine lange vorhandene Ablehnung durchbrechen.
Auch die Tatsache, dass Paul Higgis an dem Werk beteiligt war und dieser durch seine Mitarbeit an Filmen wie "LA Crash", "Casino Royale" und ebenfalls "Million Dollar Baby" unter Beweis stellen konnte, dass seine Mitarbeit oftmals mit grossartigen Filmen gekroent ist, liesen nicht zuletzt meine Erwartungen an "Flags of our Fathers" jedoch auf ein Niveau ansteigen, welches durchaus als sehr Erwartungsvoll bezeichnet werden kann.
Inhalt: Der Film erzaehlt die Geschichte eines (welt)bekannten Fotos... http://www.mblnews.de/movie/pics/rev5/Flags-of-Our-Fathers_01.jpg
| aus dem zweiten Weltkrieg um eine strategisch wichtige Schlacht auf der japanischen Insel Iwo Jima. Dabei lenkt "Flags of our Fathers" sein Augenmerk auf mehere Aspekte rund um das sagenumworbene Bild: Die Entstehung, den beteiligten (und nicht beteiligten) Personen und den Auswirkungen dieses Bildes auf das Kriegsgeschehen, das Land und - erneut - den Personen.
Kritik: Oh mein Gott Mit "Flags of our Fathers" betritt Clint Eastwood wieder filmisches Land, mit dem er mir klar verdeutlicht, warum ich ihn so lange Zeit nicht mochte.
Der Film war fuer mich in wirklich allen Belangen eine reine filmische Katastrophe, welche mich mit anhaltender und nicht enden wollender Langweile zu Quaelen verstand und sich gnadenlos genau in die Art Film einreiht, welche - mit ziemlicher Sicherheit Oscar-überschuettet - mir ueberhaupt nicht zusagen kann!
Erzaehltechnisch ist "Flags of Our Fathers" ein chaotisches Trümmerfeld, welches einem Erdbebenschaden der Staerke 8+ zu gleichen versteht. Der Film beginnt (interessant) im Heute und beginnt mit rueckblickenden Erzaehlungen eines Kriegsveteranen ueber die damaligen Ereignisse. So schoen, so gut. Doch damit begnuegt sich "Flags of Our Fathers" nicht. Denn nun beginnt der Film in den Rueckblicken rueckblickend zu erzaehlen, springt in den gewaehlten Rueckblicken nahezu chaotisch in der Zeitlinie vor und zurueck und scheut sich nicht davor, in diesem extrem sprunghaften Erzaehlfaden nochmals Rueckblenden in Rueckblenden einzubauen, welche dann in der Rueckblende wieder nach vorne und von dort erneut rueckblickend nach hinten springen. Doch damit nicht genug: So wird man gegen Ende des Filmes dann erneut mit Szenen konfrontiert, die man schon zu Beginn - da noch in einem voellig unklaren Zusammenhang - sehen durfte. Und natuerlich auch hier sich nicht davor scheuend, in Rueckblenden erneute Rueckblenden auf die Rueckblenden zu bringen. Verwirrt? Ja, dann ist's auch gut so - denn genau so verworren ist die Erzaehlstruktur von "Flags of Our Fathers", die es zu allem uebel noch dazu in keinster Art und Weise versteht weder irgendwelche Gefuehle noch in sich wirklich passende Zusammenhaenge zu erzeugen.
Doch damit absolut nicht genug! "Flags of Our Fathers" ist sich zusaetzlich dazu noch absolut uneinig, was er eigentlich sein will. Fuer die Tatsache, dass er an sich die Geschichte um das beruechtigte Flaggenbild erzaehlen will, beschaeftigt sich Regisseur Clint Eastwood und sein Team (unter anderem auch Steven Spielberg) mit viel zu viel Nebensaechlickeiten, die zur eigentlichen Story ueberhaupt nichts beizutragen verstehen. Es ist zwar durchaus schoen und wuenschenswert, wenn sich ein Film breit gefaechert mit seinem eigentlichen Thema beschaeftigt und auch daneben noch etwas zu erzaehlen versteht, doch wenn man bei "Flags of Our Fathers" einem nicht enden wollenden, gefuehltem 20-30 Minuten langem Kampfgeschehen zusehen muss, welches ueberhaupt nicht in der Lage ist irgendwie in seiner Art und Weise besonders oder gar wirklich schockierend zu sein, fragt man sich zwangslaeufig was dieser Murks soll und kommt zu dem untrueblichen Entschluss, dass es diese Szene auch locker 15 Minuten kuerzer auf das wesentliche gestrafft getan haette. Und die permanenten Wiederholungen der selbigen Szenen im Verlauf des ganzen Filmes machen dies absolut nicht ertraeglicher.
Es erscheint komisch, dass eine nahezu aehnlich gelagerte und Lange Kampfszene im Film "Der Soldat James Ryan" fuer absolute Begeisterungsstuerme sorgt, waehrend man bei "Flags of Our Fathers" davon schlichtweg nur gelangweilt wird. Doch die Erklaerung hierzu scheint einfach: "Flags of Our Fathers" praesentiert nahezu nichts Neues, sondern kopiert viele schon dagewesene (Kriegs-)Vorbilder, die in Ihrer Inszenierung fuer aufsehen sorgen konnten. Und dies nicht nur in den Aktionen, sondern auch in der bildtechnischen Regiearbeit. Clint Eastwood setzt (leider nicht durchgehend konsequenz!) auf verschiedene Stilmittel in der praesentation seiner Bilder, die sich vor allem in der Auswahl des Konstrastes und der Farbenpracht definieren. So sind die Kampfszenen mit sehr blassen Farben unterlegt, welche einen nahezu schwarz-weissen Eindruck hinterlassen (und teilweise auch s/w sind). Nur die markant-schrecklichen Teile der Bilder werden farblich hervorgehoben: Schuesse, Explosionen, Feuer - werden ebenfalls in eigenen charakteristischen Rottoenen praesentiert.
Doch was sicherlich fantastisch geplant, schlug leider fehl: Denn permanent erinnert man sich an "Schindlers Liste" wenn man diese Art der Darstellung verfolgt, die eingehende Kampfszene ist eine billig-schlechte und nicht halb so eindrucksvolle Kopie von "Der Soldat James Ryan" und man beginnt unwillkuerlich in seinem Kopf den permanenten Vergleich mit diesen (und anderen) Filmen, so dass "Flags of Our Fathers" es einfach nicht schafft etwas Eigenes zu werden und im direkten Vergleich leider auch noch qualitativ voellig Baden geht und schnell zu langweilen beginnt.
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| Schauspielerisch gibt es an "Flags of Our Fathers" an sich kaum etwas auszusetzen. Ich persoenlich hatte nur das gewaltige Problem, dass ich einen der vielen Hauptdarsteller (Adam Beach (bisher keine wirklich nennenswerte Filmrollen, aber viele TV-Auftritte) in der Rolle des Indianers Ira Hayes, voellig fehlbesetzt und ausdruckslos emfpand. Das trug natuerlich bei der gewichtigen Rolle die er in diesem Film traegt nicht unbedingt dazu bei, dass mir "Flags of Our Fathers" besser zu gefallen verstand.
Auch nicht ganz vergessen sollte man, dass es Clint Eastwood streckenweise durchaus gelingt, eine gewaltig-beeindruckende Bilderflut auf die Leinwand zu bannen, die man nahezu einem epochalen Werk zuordnen kann und die zu imponieren versteht. Nur leider sind diese Momente, in denen der Film sein eigenes 'Ich' zu entwickeln versteht, viel zu selten.
Fazit: "Flags of Our Fathers" erinnerte mich ungemein an die hochgelobte TV-Serie "Band of Brothers", welche ich nach der 4. Folge abgebrochen hatte weil mir die Erzaehlstruktur schlichtweg zu langatmig und in die Laenge gezogen war. (Riv wird verstehen, was ich meine ) Nur mit dem Unterschied, dass ich bei "Flags of Our Fathers" den Eindruck hatte, hier wird eine schon zaehe 45 Minuten lange Folge dieser Serie auf die Laenge eines Kinofilmes von ueber 2 Stunden gestreckt.
Damit duerfte auch klar sein, wie meine (vernichtende) Kritik zu "Flags of Our Fathers" zu verwerten ist: Der zB begeistert von "Band of Brothers" war, wird an "Flags of Our Fathers" sicherlich mehr Gefallen finden, als ich es tat. Und wem so ein erzaehlerisches Durcheinander in einem Film nichts ausmacht, kann gleich nochmal ein paar Punkte obendrauf legen!
Ich jedenfalls fand "Flags of Our Fathers" definitiv schrecklich und viel zu lang geraten. Und selbst, als der Film eigentlich schon zu Ende war, verstand es "Flags of Our Fathers" nochmals gekonnt, das vermeindliche Ende mit weiteren rueckblendenverzierten Rueckblenden so dermassen in die Laenge zu ziehen, dass ich mir wuenschte eine Fernbedienung zum Vorspulen in der Hand zu halten... doch leider hab ich den FIlm im Kino und nicht auf DVD angesehen, wo er das Ende bei mir sicherlich nicht ueberlebt haette.
Voellig enttaeuschte und entsetzte 2/10!
Die wenigen positiven Aspekte des Filmes sorgten dafuer, dass es kein 1er wurde. Der Oscar-Reigen fuer "Flags of Our Fathers" kann also nun beruhigt stattfinden: Denn ich attestierte "Flags of Our Fathers" ein gewaltiges Oscar-Potential Ob ich mir das am 22. Februar startende Gegenstueck dieses Filmes - "Letters from Iwo Jima" - (im Kino) anschauen werde, ist mehr als nur fraglich.
Goodies: http://www.flagsofourfathers.de/ http://www.flagsofourfathers.com/
http://www.amazon.com/Flags-Fathers-Widescreen-Ryan-Phillippe/dp/B000M4RG42/sr=1-1/ (ab 6. Februat '07)
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