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MBL Board > Film-Kritiken - Ausführlich (Kino, DVD, TV) > Kindsköpfe |
Geschrieben von: Sidschei am Wed, 20 November 2013, 09:32 | ||||||||||||
[Kritik][Filmdetails] _Titel_ Kindsöpfe _OTitel_ Grown Ups _Regisseur_ Dennis Dugan _Drehbuch_ Adam Sandler, Fred Wolf _Darsteller_ Adam Sandler (Lenny Feder), Kevin James (Eric Lamonsoff), Chris Rock (Kurt McKenzie), David Spade (Marcus Higgins), Rob Schneider (Rob Hilliard), Salma Hayek (Roxanne Chase-Feder), Maria Bello (Sally Lamonsoff), Maya Rudolph (Deanne McKenzie), Joyce Van Patten (Gloria), Ebony Jo-Ann (Mama Ronzoni), Di Quon (Rita), Steve Buscemi (Wiley), Colin Quinn (Dickie Bailey), Tim Meadows (Malcolm), Madison Riley (Jasmine Hilliard), Jamie Chung (Amber Hilliard), Ashley Loren (Bridget Hilliard), Jake Goldberg (Greg Feder), Cameron Boyce (Keithie Feder), Alexys Nycole Sanchez (Becky Feder), Ada-Nicole Sanger (Donna Lamonsoff) _Genre_ Komödie, Slapstick _Land_ USA _Jahr_ 2010 _Laenge_ 102 min _FSK_ 0 _Deutscher Kinostart_ 05.08.2010 _URLmoviemaze_ hxxp://www.moviemaze.de/filme/3477/grown-ups.html _URLimdb2_ hxxp://www.imdb.com/title/tt1375670/?ref_=fn_tt_tt_1 [/Filmdetails]
Brachialer Brechstangenhumor ist so eine "schmale Sache"... zumindest bei mir. Fand ich Teil 2 eher maessig, so sah das nach der Sichtung des ersten Teiles damals bei mir ganz anders aus: Ich kann mich nicht erinnern, auch nur eine gute Kritik (von offizieller Seite) ueber diesen Film gefunden zu haben, als er in die deutschen Kinos kam. Erwachsene Maenner verhalten sich wie Kinder und bringen keinen einzigen, wirklichen Gag zu stande. So an sich der komplette Tenor ueber diesen Film. Aber ok, gerade bei solchen Filmen kann man auf die Kritiker auch echt pfeiffen und Adam Sandler kommt bei denen eh selten wirklich irgendwie gut weg. Er ist wohl ein typischer Fall von: Entweder man mag ihn und seine Komoedien, oder nicht. Abgefaerbt hat diese komplette Watschen bei mir allerdings dann doch ein wenig. Zwar mag ich Adam Sandler im Allgemeinen wirklich sehr gerne. Vor allem in seinen juengeren, etwas tiefsinnigeren Komoedien. Kevin James, Chris Rock und vor allem Rob Schneider aber stehen nicht unbedingt auf meiner Liste der Schauspieler, die ich unbedingt gesehen haben muss. Ueber Kevin James kann ich persoenlich einfach nicht so lachen. Ist halt so. Chris Rock ist eben ein typischer Komoedien-Schwarzer, ueber deren platten Gags und vor allem deutsche Synchronisation ich eben auch nur selten lachen kann. Und ueber Rob Schneider will ich erst gar kein Wort verlieren. Dem seine Filme und der damit gepaarte Humor auf American Gigolo-Niveau ist im Allgemeinen einfach ueberhaupt nichts fuer mich. Zu platt. Zu doof. Zu unmotiviert. Da muss ich echt schon extrem bekloppt drauf sein, dass ich mir so einen Film dann mal anschaue. Irgendwann war dann genau der Zeitpunkt gekommen: Ich hatte Lust auf einen extrem doofen wie platten Film. Sofort schoss mir Kindsköpfe in den Sinn, welcher - laut Kritiker - all diese Attribute ja besitzen soll. Zuvor wie ueblich das Gehirn ausgeschalten, mein Anspruchsmodus auf 3jaehrigen umgestellt und losgelegt mit dem Film *g* Tja, und was soll ich am Ende sagen? Ich fand den Film eigentlich richtig gut, musste regelmaessig auch mal voellig ueberrascht richtig loslachen und konnte diese ueble Kritikerschelte ueberhaupt nicht verstehen. Klar, der Film hat auch seine platten Gags drin, die ich persoenlich nicht unbedingt lustig finde, aber Allen recht machen kann man es bei so einer Art Film eh selten, wie auch andere im Netz verteilte Usermeinungen zeigen, die sich jeweils ueber andere Gags auslassen, die sie nicht gut fanden. Aber insgesamt hinterlies der Film bei mir einfach einen positiven Eindruck. Einen so positiven, dass ich mich sogar nach recht kurzer Zeit den Film ein zweites Mal angesehen habe. *lach* Was mir schon in der Grundlage des Filmes sehr gut zu gefallen verstand war, dass er eigentlich doch gar nicht so platt ist, wie die Gags teilweise rueberkommen. Wir treffen hier auf eine Reihe erwachsen gewordener Kinderfreunde, die ihr Leben zwar irgendwie strikt nach Plan leben, aber die Unbekuemmertheit der Jugend verloren haben. Hat man sich damals noch einen Sch**ss darum gekuemmert, was andere von einem denken, stehen den erwachsenen Pendants die gesellschaftlichen und partnerschaftlichen Zwaenge im Wege, sich frei zu entfalten. Man ist mehr auf sein Sein und Schein konzentriert als darauf, sein Leben so zu leben wie es einem Spaß macht. Aber blos keinen anderen (Freund oder Partner) enttaeuschen und nach Aussen heile Welt spielen, egal wie ungluecklich man damit ist. Fuer mich eigentlich der Grundtenor, den der Film als Ursprung hernimmt um seine Protagonisten mal wieder so richtig Kind werden zu lassen und ueber die Straenge zu schlagen. Endlich mal wieder Spaß am Leben, endlich mal wieder die Zwaenge fallen lassen. So treffen wir in Kindsköpfe verschnoeselte Gören, die beim Kindermädchen aus China per SMS einen Kakao bestellen und den Vater in den Wahnsinn treiben, weil sie in ihrem luxeriösen Leben vergessen haben, was die Grundwerte von Spaß sind. Ein Vater, der nicht nur daran sondern auch an den durch den Erfolg auferlegten Zwaengen den Spaß am Leben langsam verliert, sich aber nicht getraut, dies endlich offen zu sagen. Schlimmer noch: er schaemt sich fuer diese Umstaende fast schon, weil es ihm - global nuechtern betrachtet - besser geht als seinen Freunden. Zumindest finanziell. Gluecklich sein sieht jedoch anders aus. Weiter gibts noch einen Hausmann der darunter leidet, dass er nicht die gebuehrende Anerkennung bekommt. Eine Beziehung mit Altersunterschied, die von den anderen nicht wirklich akzeptiert wird. Extrembeispiele, die auf der einen Seite die Unzufriedenheit des Lebens genauso beschreiben, wie das gluecklich sein unter Bedinungen, die andere nicht akzeptieren und sich das Maul zerreisen anstatt einfach gluecklich darueber zu sein, dass der Andere gluecklich sein kann; auch wenn es nicht der Norm entspricht. Das sind noch nicht mal alle Themen, die Kindsköpfe beinhaltet. Aber, hey... sind wir mal ehrlich: Willkommen in unserer oberflaechigen Gesellschaft, oder nicht? Wenn User aus einem anderen Forum also sagt:
sehe ich das nicht ganz so negativ, wie es sich zumindest in dieser Passage anhoert. Ich sehe es eher positiv, dass "so ein Film" sich ueberhaupt solcher Problematiken als Grundlage annimmt und nicht nur blose Gags abspult. Eine intensive Behandlung der Themen darf man natuerlich wirklich nicht erwarten und stellt sich der Film selbst sicherlich auch nicht als Anspruch. Kindsköpfe schafft es in meinen Augen dennoch gekonnt, diese Themen dezent aufzuzeigen und in seinem Verlauf die Regeln zu durchbrechen. Oder einzuhalten, je nach Betrachtungswinkel. Er bringt jedenfalls alles ins Lot, irgendwie. Und das ohne einen erhobenen Zeigefinger in Richtung Himmel zu stecken. Besser noch: Wer moechte, der kann sich an diesen Tatsachen erfreuen und den Film sinnvoller ansehen, als er vielleicht sein mag. Wer dies nicht moechte, der bekommt eben eine Ansammlung von mehr oder minder platten Gags, ueber die man Lachen kann. Oder auch nicht. In meinen Augen funktioniert der Film jedenfalls in beide Richtungen. Und das ist schon mal alleine ein dickes Lob wert. Am besten funktioniert er natuerlich in Kombination, wenn man fuer Beides eine gewisse Zugaenglichkeit erlaubt. Das Ende
Megaklasse fand ich vor allem die Basketball-Kinder, die unsere erwachsenen Hauptdarsteller ja in jungen Jahren darstellen sollen. Wie immer die das auch gemacht haben: Man erkennt in jeder Fratze, welchem spaeteren Schauspieler die zuzuordnen sind! Insgesamt hab ich mich einfach ueberwiegend ueber diesen Film totgelacht, war er phasenweise so abstrus daemlich in seiner Ernsthaftigkeit der Themen.
Weitere Szenen, ueber die ich mich total schlappgelacht habe nun einfach mal in der Aufzaehlung:
Schoen, einfach nur schoen... Insgesamt war Kindsköpfe fuer mich ein richtiger guter Laune Film, der seine plumpen Gags auch mit einigen sentimentalen Momenten aufzufrischen verstand.
8/10 Kindsköpfe wert ist [/Kritik] |
Geschrieben von: Mario Gomez am Sat, 01 November 2014, 21:28 |
Ich fand den Streifen erfrischend unterhaltsam, hätte ich Anhand der Inhaltsangabe niemals erwartet. Die großen Lacher gehen zwar allesamt auf das Konto von Kevin James, aber egal. Ach nee, Buscemi schießt natürlich wieder den Vogel ab. Mehr fällt mir im Moment dazu leider nicht mehr ein, da es schon ein Weilchen her ist, daß ich den Film gesehen hab. Echt gute Unterhaltung, 8/10. |