| Der Tag, an dem die Erde stillstand (The Day the Earth stood still)
USA 2008 Premiere am: 12/2008 (USA) Dt. Start: 11.12.2008
Regie: Scott Derrickson Darsteller: Keanu Reeves (Klaatu), Jennifer Connelly (Helen), Kathy Bates, Jon Hamm (Dr. Granier), Jaden Smith (Jacob), Aaron Douglas (Sgt. Winter), Alisen Down, Juan Riedinger (William), John Cleese (Professor Barnhardt)
FSK: 12 Laufzeit: 103 Min.
Genre: SciFi, Drama, Action
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Mainstream vs. Moralapostel Inhalt: Auf der ganzen Welt tauchen fremdartige Sphären auf, die global für Unruhen und Panik sorgen. Mit ihnen erscheint Klaatu (Keanu Reeves), Repräsentant einer mächtigen Allianz von fremden Planeten, die die Erde und die Menschheit schon seit geraumer Zeit beobachten. Eilig stellt die US-Regierung ein Team von Wissenschaftlern zusammen, um das Rätsel der Erscheinungen aufklären und sich einer möglichen Bedrohung stellen zu können. Unter ihnen ist auch die Biologin Helen (Jennifer Connelly), die nach und nach das gesamte Ausmaß von Klaatu’s Auftrag als "Freund der Erde" begreift...
Kritik: Öhm. Also... ich kenne weder das Original, noch kannte ich wirklich die Story. Das einzige was ich kannte war der Trailer, der mir einen Film in Richtung "The Day After Tomorrow" gehend suggerierte. Also eher den inhaltlich anspruchslosen, aber optisch effektgewaltigen Film. Garniert mit Schauspielern wie Keanu Reeves, John Cleese & Kathy Bates, die ich einfach nur gerne sehe.
Und ich glaube nicht zuletzt dass die durch den Trailer geweckten Erwartungen daran schuld sind, dass ich dem Film nicht nur sehr ambivalent empfunden habe, sondern ich eigentlich auch keine Ahnung habe, was ich von "Der Tag, an dem die Erde stillstand" nun halten soll.
Was hat mir gefallen? Generell das Thema des Filmes, welches fuer mich ueberraschend anspruchsvoll am Inhalt und dessen Aussage gemessen war. "Wenn die Erde stirbt, sterben Sie (die Menschen). - Wenn Sie sterben, wird die Erde überleben". Ein zentraler Satz des Filmes, aus denen man wirklich etwas (mehr) haette machen koennen. Auch das Schauspiel von Keanu Reeves gefiel mir sehr gut, wobei man ueber das hoelzern wirkende Auftreten sicherlich geteilter Meinung sein kann. Ich persoenlich empfand gerade dieses Auftreten als gelungene Auslegung seiner Rolle im Film. Und auch Jennifer Connelly verstand mir durchaus zu gefallen. Auch Optik und Praesentation des Ganzen empfand ich - mir einer Ausnahme - sehr gelungen.
Was hat mir nicht gefallen? Au weia. Jetzt gehts los. Trotz einer an sich eher positiven Stimmung bei Gedanken an den Film entsetzte mich im Gegenzug auch fast alles an dem Film. Gut, dass der Trailer falsche Erwartungen weckt ist nichts Neues. Und auch dass der Film letzten Endes etwas ganz anderes darstellt als der Trailer suggeriert: Auch schon oefters dagewesem. Aber dass ein in sich eigentlich potentialgeladener Film sich muehelos versucht an den eh schon falschen Trailer zu rechtfertigen... also das ist bzw. war mir wirklich total neu.
Es ist wirklich erschreckend, wie konsequent flach "Der Tag, an dem die Erde stillstand" sich praesentiert und seine eigentliche Grundaussage damit in der Einfachkeit der Flachheit zu ersticken versteht. Mir persoenlich wurde jedenfalls nahezu schlecht, wenn ich beobachten musste wie emotions- und charakterlos die Charaktere durch den Film stampfen. Haben sie mal ein anspruchsvolles Wort gesagt, schwenkt der Film sofort in die Einfachkeit amerikanischer Fast-Food-Fresser um und praesentiert entscheidende Handlungswendungen, die ich so lieb-, leb- und haltlos wirklich noch nicht erlebt habe. Gerade boese, ein wenig in den Himmel geschaut, ein bischen Gelaber angehoert und schwupps hat man, voellig willenlos und definitiv nicht wirklich nachvollziehbar, eine andere Meinung. Na, klasse. Gerade vernichten wir die Welt und im naechsten Moment haben wir unseren Fehler eingesehen. Grandios gelungen, das inhaltliche Potential des Filmes dadurch komplett zu vernichten... Und das zieht sich wirklich durch jegliche Charakterzeichnung, die der Film zu praesentieren hat.
Darunter leidet auch die in meinen Augen grandiose Schausielerin Kathy Bates in Ihrer Rolle einer amerkanischen Angela Merkel. Ihre Rolle ist so flach, einfaeltig und charakterlos, dass selbst eine oscarreife Praesentation dieser Dumpfbackenrolle hier nichts mehr zu retten verstanden haette. Und auch John Cleese verliert sich in der an sich schluesselgebenden Rolle des Professors, wenn in 2 Minuten der Austausch von Kochrezept-Weisheiten mal kurz die Hirnwindungen des Gegenuebers durch die Mangel dreht und zur besseren Einsicht fuehrt. Wie kann man eine Schluesselrolle nur so dermassen in den Sand setzen? Eine Hamlet-Aehnliche Schluesselszene nur so vergeigen und damit grandios unter Beweis stellen, dass der Film auf keinen Fall zu anspruchsvoll sein wollte. Sonst haetten die amerkanischen Kinobesucher ja eventuell den Film wegen zu viel intellektuellem Anspruch meiden koennen.
http://www.mblnews.de/movie/pics/rev8/DerTagandemdieErstestillstand_10.jpg Roboter 1951 | http://www.mblnews.de/movie/pics/rev8/DerTagandemdieErstestillstand_11.jpg Roboter 2008 | Den Abschuss allerdings lieferte der Film mit der Preasentation des Roboters. Nun gut, es ist mir durchaus klar, dass seine Darstellung wahrscheins eine Hommage und Huldigung an das im Jahre 1951 entstandene Original darstellen soll - gelungen ist es meiner Meinung nach nicht und die Praesentation des Roboters rundet eine Reihe an unertraeglicher Laecherlichkeiten des Filmes gekonnt ab, da er einfach in seiner Praesentation ueberhaupt nicht in den Rest des Filmes zu passen versteht. Auch wenn es letzten Endes schon fast wieder lustig war...
Fazit: Dieser Film ist ein klassisches Beispiel, wie anspruchsvoller Inhalt voellig in einer gewinnorientierten Mainstream-Praesentation verloren gehen kann. Das Ergebnis daraus lautet: Nichts Ganzes und auch nichts Halbes Der Inhalt geht voellig in der bedeutungslosen und seichten Praesentation unter, der Mainstream... irgendwie ebenso. Nicht Fisch, nicht Fleisch, was dem Film letzten Endes genauso zum Verhaengnis werden koennte, wie es vielen gelungenen, anspruchsvolleren Filmes wie beispielsweise dem grandiosen "K-Pax" zum Verhaengnis wurde.
Es faellt mir schwer, den Film zu beurteilen: Denn auf der einen Seite hat er mir gerade wegen seiner ruhigeren, nicht gerade Mainstream-lastigen Punkten sehr gut gefallen. Dazu im Kontrast stehen allerdings dann genau die Punkte, die Mainstream-maessig den Film so flach werden lassen, dass es einem schlecht wird.
Man haette aus diesem aktuellen Remake 2008 wirklich so viel heraus holen koennen und hat es - meiner Meinung nach - aber total vergeigt. Selbst der Rolland Emmerich-Patriotismus versteht hier mehr nachvollziehbare Handlung zu erzeugen, als "Der Tag, an dem die Erde stillstand" 2008 zu schaffen verstand.
Kann man die unertraeglich flache Praesentation des Inhaltes mit einem zugedrueckten Auge ertragen, erscheinen mir 6/10 Punkte angemessen. Aber die bessere Empfehlung bleibt dennoch "K-Pax" und ich bin mir fast sicher, dass das ueber 50 Jahre alte Original in Sachen Inhalt-Vermittlung besser wegkommen wird...
Goodies: http://www.dtaddes.de/ http://www.dtessmovie.com/
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Alternativ Posterhttp://www.mblnews.de/movie/pics/rev8/DerTagandemdieErstestillstand_06.jpg
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